Dem Husten wehren

10. März 2020

Mit Ysop vorgehen

Ein Hin und Her der verschiedenen Wetterphänomene fordert momentan die Geduld jener, die sich bereits nach einem warmen Frühling sehnen. Mit dem Wechsel an Wolken, Regen, Graupelschauer und dann wieder sonnigen Phasen scheint die milde Zeit nicht in die Gänge kommen zu wollen. Obwohl oder weil wir einen sehr milden Winter hinter uns haben, scheinen wir noch warten zu müssen. All jene, die aus diesem Grund derzeit an einer Erkältung zu laborieren haben, die lediglich die Atemwege betrifft, suchen nach einer Unterstützung. Wenn ich nun den Namen Ysop (Hyssopus officinalis) niederschreibe, so gehe ich schon einmal mit den Gedanken in den Hochsommer hinein, wo man dann hoffentlich völlig gesund über die Runden kommt. Und außerdem, was hat der Ysop mit Husten und Heiserkeit zu tun? Für gewöhnlich verwenden wir den ursprünglich mediterran beheimateten Lippenblütler doch für Speisen bzw. deren Würzung. Natürlich findet dieses Heilkraut vor allem in der Küche seine durchaus berechtigte Verwendung. Seine ätherischen Öle, seine Gerbstoffe und Apfelsäure, die nur einen Teil der Inhaltsstoffe darstellen, sorgen für einen guten Geschmack und im Magen sowie im Darm für eine bessere Verdauung. Ysop hilft dort auch mit, lästige Blähungen hintanzuhalten. Und dennoch profitieren die Atemwege und besonders die Bronchien ebenfalls von seiner Verwendung. Gerade in der nachwinterlichen Zeit klagen nicht wenige, dass sich mit einem anhaltenden Husten auch ein zäher Schleim festgesetzt hat, der natürlich für ein freies Atmen und für ein allgemeines Wohlbefinden hinderlich ist. Daher wäre es gut, die Unterstützung seitens der pflanzlichen Natur auch in diesem Anliegen heranzuziehen. An den Ysop denken dabei wahrscheinlich die wenigsten. Umso mehr möchte ich ihn heute den Lesern ans Herz legen.

Befreiender Tee

Von getrocknetem und zerkleinertem blühenden Triebspitzen des Ysops nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter siedendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und danach mit 1 Esslöffel voll Bienenhonig vermischen. Recht warm schluckweise und langsam trinken. Das kann mithelfen, dass sich in den Bronchien festsitzender Schleim, der sich im Laufe einer längeren Erkältung gebildet hat, wieder besser abhusten lässt. Wer keinen Honig zu sich nehmen darf, trinkt den Tee ungesüßt. www.kraeuterpfarrer.at Ysop (Hyssopus officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya