Fingerpflege für Zuhause

7. Januar 2020

Quendel aufgießen

Wer sich Zeit nimmt, um zwischen all den beruflichen und privaten Erledigungen auf sich selbst zu schauen, hat mehr vom Leben. Dabei geht es wohl nicht um einen Narzissmus, der nur um sich selbst kreist, und schon gar nicht um einen kalten Egoismus, dem ziemlich viel egal ist. Schließlich trägt jeder Mensch ein hohes Maß an Verantwortung für sich selbst. Nur so kann man auch mit der Zeit heranreifen. Heute soll ein Heilkraut auf der Tagesordnung stehen, das uns helfen kann, die Pflege der Hände nicht außer Acht zu lassen. Es ist der hochgeschätzte Quendel (Thymus serpyllum), den wir als pflanzlichen Partner auf vielfältige Weise zur Gesunderhaltung unseres Organismus heranziehen können. Seine ätherischen Öle, seine Gerbstoffe und Flavonoide eignen sich gut, um dem Körper in all seinen Herausforderungen beizustehen, die bei Erkrankungen und Beeinträchtigungen auftreten können. Der Quendel, der mit dem Gartenthymian eng verwandt ist, kann z. B. als Gewürz verwendet werden. Darüber hinaus erweist er sich als probate Hilfe bei Entzündungen der Atemwege, bei Bronchitis und Hustenanfällen. Aber heute schauen wir einmal genauer auf die Hand und noch vielmehr auf die Finger. Dort, wo der Tastsinn ganz stark ausgebildet ist, kann dieses Heilgewächs sowohl pflegend als auch heilend zum Einsatz gebracht werden. Die Nägel selbst profitieren vom Quendel ebenso wie auch das darunter liegende Nagelbett. Von den Fingern kann übrigens eine beruhigende Wirkung auf den ganzen Körper ausgehen. Das unterstützt der Lippenblütler auf eine sehr feine Weise. Oder denken wir nur an Verformungen der Nägel aus verschiedensten Gründen und auch an die Zeit, wo sie nach einem Abfallen bzw. nach einem Entfernen ärztlicherseits wieder nachwachsen und sich neu bilden. Da ist sicherlich eine begleitende Maßnahme angesagt. Am besten, wenn diese mit der Kraft der Natur erfolgt.

Ein Tee für die Finger

Von getrockneten und zerkleinerten blühenden Trieben des Quendels (Thymus serpyllum) nimmt man 1 Esslöffel voll und übergießt diese Menge mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Wenn der Aufguss noch ziemlich warm ist, badet man eine Weile die Finger darin. Das erweist sich sowohl für gesunde Nägel als auch für Entzündungen des Nagelbettes als gute begleitende Maßnahme. Quendel stärkt, wirkt antiseptisch und hilft überdies mit, die Finger beweglich zu halten. www.kraeuterpfarrer.at Quendel oder Wilder Thymian (Thymus serpyllum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya