Innere Kraft und Anmut

1. November 2019

Von den Ringelblumen abschöpfen

Allerheiligen ist zu allererst ein Tag der tiefen Freude. Das kirchliche Fest dieses Namens stellt uns nämlich eine unzählbare Menge an Personen vor Augen, in deren irdischer Existenz Gott so sehr wirksam wurde, dass ihr Leben vollendet wurde. Im Glauben erkennen wir, dass wir ebenfalls zu einem derartigen Ziel gerufen sind. Und das ist einfach schön. Der Tod kann daran auch nichts ändern. Ganz im Gegenteil! Es kommt daher nicht von ungefähr, dass man auf die Gräber der Verblichenen in vergangenen Jahrhunderten gerne die Ringelblume (Calendula officinalis) gepflanzt hat. Sie verkörpert in hohem Maß Anmut und Lebensfreude, spiegelt sie doch in ihrer Blüte die Sonne wider, die all jenen Licht bringt, die es brauchen. Es waren bereits die Menschen der Antike, die ihren heilenden Wert schätzten. Diese Erkenntnis wurde über das Mittelalter bis zum heutigen Tag tradiert, so dass es auch uns gegenwärtig möglich ist, an diese Linie der Praxis anzuknüpfen. Konkret bedeutet dies als erstes, um die guten Wirkungen zu wissen, die in den Ringelblumen drinnen stecken. Das liegt u. a. am Vorhandensein von ätherischen Substanzen, Flavonoiden und Saponinen. Die Ringelblume kann uns mit ihrer heilenden Ausstrahlung helfen, das Leben ein Stück mehr zu meistern. Wenn ihre Korbblüte aus den eher plump scheinenden Knospen hervorbricht, dürfen wir ein wahres geometrisches Meisterwerk in goldgelber oder oranger Farbe bewundern. Die Ringelblume genießt wie gesagt seit alters her einen hohen Respekt in der Naturheilkunde. Sie hat eine verdauungsfördernde, leicht abführende Wirkung. Bei Unterleibskrämpfen und Muskelkater erweist sie sich als krampfstillend. Wunden jeder Art profitieren zudem von der Ringelblume durch deren heilungsfördernden Inhaltsstoffe. Überdies tun Abwaschungen mit Ringelblumen-Tee einer fettigen und somit leicht unreinen Haut gut.

Blütenblätter aufgießen und trinken

2 Teelöffel getrocknete Blütenblätter der Ringelblume übergießt man mit ca. 1 Tasse (1/4 Liter) kochendem Wasser und lässt beides zusammen 15 Minuten lang zugedeckt ziehen. Danach abseihen und schluckweise trinken, um z. B. den Magen zu beruhigen und gleichzeitig die Leber- und Gallenfunktion zu unterstützen. Dieser Aufguss hilft zudem mit, bei fiebrigen Erkrankungen besser zu schwitzen und kann auch als Hautabreibung Verwendung finden. Ringelblume (Calendula officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya