Die Haare festigen

20. August 2019

Mit dem Blutweiderich

Was bedeutet Lebenskraft? – Eine Antwort darauf könnte sein: dann noch durchhalten, wenn andere schon längst aufgegeben haben. Um ein Beispiel dafür zu entdecken, braucht man nur die Aufmerksamkeit in der Natur etwas schärfen und die Augen auftun. Da gibt es Bäume, die trotz Trockenheit und geringem Niederschlag zu überleben wissen. Oder es sind einfach jene blühenden Gewächse, die dann noch blühen, wenn es dem Herbst zugeht. Das kann natürlich auf einem feuchten Standort besser stattfinden als auf einem kargen und ausgedorrten Boden. Anscheinend weiß darum der Blutweiderich (Lythrum salicaria). Spaziert man die Ufer von Teichen und wasserbeschickten Gräben entlang, so hat man die Chance, ihn ganz leicht zu entdecken. Die violetten Blütenstände des Heilkrautes heben sich farblich markant von ihrer Umgebung ab und fallen daher ohnehin auf. Somit wird er ebenfalls zu einem Sinnbild einer gebündelten Lebensenergie. Die Inhaltsstoffe des Blutweiderichs können sich ebenfalls sehen lassen: Gerbstoffe, Pektin, das namensgebende Salicarin (siehe wissenschaftliche Bezeichnung), ätherische Öle, Farb- und Schleimstoffe finden sich in dem Gewächs vor. Wird diese Heilpflanze innerlich angewendet, so unterstützt sie unter anderem die Reinigung der Schleimhäute des Verdauungstraktes. Doch auch äußerlich lässt sich der Blutweiderich nutzen. Im Hinblick auf die Haarpflege sollte man den Blutweiderich nicht ad acta legen. Denn das Bewusstsein wird immer stärker, gerade auch in der häufig durchgeführten Kosmetik und Körperpflege nicht so sehr synthetisch hergestellte Hilfsmittel zu verwenden, als vielmehr die Natur und ihre körperfreundlich wirkenden Möglichkeiten auszuschöpfen. Gerade dann, wenn es ums Haupthaar geht, kann man den Blutweiderich dabei „ein Wörtchen mitreden lassen“.

Waschung mit Blutweiderich

Nach dem Duschen oder der herkömmlichen Haarwäsche kann man folgendermaßen vorgehen: 2 Handvoll frisch abgeschnittener Blütentriebe des Blutweiderichs werden in 2 Liter heißem, aber nicht kochendem Wasser 3 Stunden lang angesetzt. Danach abseihen und die Haare damit gründlich durchwaschen. Entweder von alleine trocknen lassen oder föhnen. Diese Maßnahme festigt die Haare und wirkt sich vor allem auch verschönernd auf einen hellblonden Ton derselben aus. Blutweiderich (Lythrum salicaria) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya