Zum hohen Fest der Kräuter

15. August 2019

Lavendel in der Hauskosmetik

Mariä Himmelfahrt ruft heute viele Gläubige in die schönen Kirchen unserer Heimat. Wir feiern die Aufnahme der Gottesmutter und somit die Vollendung ihres Lebens in der dreifaltigen Liebe des Schöpfers. Nach einer Schilderung des Kirchenvaters Johannes von Damaskus (*um 650) fanden sich im leeren Grab Mariens duftende Blumen und Kräuter. Diese Legende bildet bis heute den Hintergrund für die Segnung der Kräuterbüscherl an diesem hohen Ehrentag der Mutter Jesu. Selbstverständlich findet dieser Brauch auch in meiner Pfarrkirche Harth bei Geras statt. Aus den vielen wohlriechenden Kräutern möchte ich aber heute die Heilpflanze des Jahres 2019, den Lavendel (Lavandula angustifolia) herausgreifen, der wohl allen etwas bedeutet. Momentan erlebe ich es Tag für Tag, dass vor allem hungrige Hummeln in Scharen zu den noch offenen Blüten des Lavendels strömen, um dort den vorhandenen Nektar für sich und ihre Brut zu sammeln. Immerhin zeigt uns der Lauf der Sonne, dass es dem Herbst zugeht und daher für Mensch und Tier Reserven im Hinblick auf die vegetationsfreie Zeit anzulegen sind. Im Lavendel, der zu den Lippenblütlern zählt, befinden sich wertvolle ätherische Öle. Das prädestiniert ihn, einerseits ein gutes Aroma zu verbreiten und andererseits ebenso, die Nerven zu stärken und sogar die Verdauung zu unterstützen. Für die äußerliche Anwendung der Lavendelblüten eignet sich ein Öl-Auszug, mit dem wir in der Tradition der Kräuterpfarrer in Karlstein schon sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Dieser Lavendel-Ölauszug eignet sich ebenso gut für Massagen. Ein Lavendel-Badeöl steht übrigens auch im Sortiment zur Verfügung. Mein konkreter Tipp, den ich heute geben darf, bezieht sich auf die Verwendung von Essig. Die Herstellung desselben ist ganz einfach.

Lavendelblüten ansetzen

In 1 Liter qualitätsvollem Apfelessig setzt man 5 bis 7 frische oder getrocknete blühende Lavendelzweige an. 8 Tage lang in einer verschlossenen Flasche bei Zimmertemperatur stehen lassen und dann abseihen. 1/4 Liter genügt davon, um diese Menge als Badezusatz zu verwenden und damit die Haut zu stärken. Und in einem Verhältnis von 1 : 10 verdünnt, ist es möglich, diesen Ansatz als Deodorant an jenen Stellen des Körpers aufzutragen, wo man übermäßig transpiriert. Lavendel (Lavandula angustifolia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya