Bei nervöser Erschöpfung

20. Juni 2019

Hopfen und Lavendel zusammenspannen

Das Fest Fronleichnam setzt eindeutig eine Zäsur in die Arbeitswoche, die vielen zugutekommt. Aufgrund des Geschenkes der Eucharistie, das die römisch-katholischen Christen in Form von Prozessionen feiern, gilt der Tag im Staat als arbeits- und schulfrei. Eine Gelegenheit mehr, um auszuruhen und wieder ein bisschen zur Besinnung zu kommen. Und das tut uns wohl allen gut. Da will ich zu dem Grün und den Blumen, die die kirchlichen Umzüge schmücken und begleiten noch zwei Gaben des Schöpfers hinzufügen: den Hopfen (Humulus lupulus) und den Lavendel (Lavandula angustifolia). Letzteres Gewächs feiern wir gleichsam das ganze Jahr als Regent unter den Heilpflanzen in Österreich. Doch auch der Hopfen ist uns kein Unbekannter, wächst er doch wild in vielen Wäldern der Heimat und überdies in eigenen Kulturen, dort wo nicht fern davon Bier gebraut wird. Den beiden liegt es inne, dass sie einen guten Beitrag leisten, damit wir uns besser beruhigen können. Grund dafür sind die Bitterstoffe des Hopfens und die ätherischen Substanzen, die vor allem den Lavendel auszeichnen. Wir kennen ja ohnehin den Gebrauch von Kräuterkissen, die mit Lavendelblüten gefüllt sind, um z. B. während des Schlafes gezielter zu einer befreienden Entspannung zu gelangen. Um nun einen Aufguss zubereiten zu können, den man bei nervöser Erschöpfung als stärkende Unterstützung trinken kann, mischt man die beiden heute erwähnten Drogen, also getrocknete weibliche Blütenzapfen des Hopfens und ebenso getrocknete Lavendelblüten miteinander ab und sollte sich eine Zeitlang daran gütlich tun. Gerade jetzt, da vor dem Schulschluss und vor den bereits geplanten und gebuchten Urlaubstagen noch sehr vieles an Terminen und Arbeiten unter Dach und Fach zu bringen ist, scheint es nicht das Schlechteste zu sein, die Vorzüge der Heilkräuter auszukosten. Durch ihre Präsenz erhalten wir gleichzeitig überdies eine Zusage Gottes, der keinen Urlaub kennt, wenn es gilt, für uns da zu sein.

Beruhigender Tee

Zu gleichen Teilen mischt man Hopfen- und Lavendelblüten getrockneter Natur. Davon nimmt man 2 Teelöffel voll, übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt den Aufguss 15 Minuten zugedeckt ziehen, bevor man abseiht. Je nach Bedarf 1 bis 3 Tassen pro Tag trinken. Wer möchte, kann auch ein wenig Honig dazugeben und einrühren. Der Tee hilft mit, die Entspannung zu fördern und die Nerven zu festigen. Hopfen (Humulus lupulus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya Lavendel-Blütenzweig (Lavandula angustifolia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya