Ein ganzes Kraut auspressen

19. April 2019

Bringt beim Löwenzahn viele Vorteile

Um in der Industrie Produkte sowohl für die Infrastruktur in Verkehr und Bauwesen herstellen zu können und schließlich auch kleinste Teile in technischen Geräten bereitzustellen, bedarf es der Grundmaterialien, die meist von den auf der Erde vorhandenen Ressourcen stammen. Wir sprechen dabei von Bodenschätzen, die oft nur in begrenztem Maß zur Verfügung stehen. Für mich persönlich gibt es das vergleichsweise ebenso im Reich der Pflanzen. Eine ganz besondere Spezies dieser Art stellt meiner Meinung nach der Löwenzahn (Taraxacum) dar. Er ist ein Schatz, der aus dem Boden wächst und in der Verbindung mit der Erde heilsame Kräfte entwickelt und uns zur Verfügung stellt. Gerade im Hinblick auf den Stoffwechsel, der alle Vorgänge in unserem Organismus aufrecht hält, erweist sich der Löwenzahn als ganz wertvolle Unterstützung. Das bestätigen auch neueste Forschungen, die u. a. in einem eigenen Institut für Klostermedizin in Würzburg in Deutschland durchgeführt werden. Für alle nachvollziehbar und verständlich sind es vor allem die Bitterstoffe, die den Löwenzahn kennzeichnen. Diese animieren die Tätigkeit der Leber, der Galle und der Bauchspeicheldrüse und kräftigen im Besonderen diese Organe. Um an jene Vorteile des Löwenzahns heranzukommen, kann man verschiedene Wege beschreiten. Der einfachste davon ist wohl, die getrockneten Blätter aufzugießen und sie in Form eines Tees zu sich zu nehmen. Wenn nun jedoch der Frühling Anlass dazu gibt, die neu gewachsenen Pflanzen des Korbblütlers mit goldgelber Blüte in reichem Maße zu finden, dann gelingt es mit einigem Aufwand ebenso, den Saft des Gewächses im wahrsten Sinne des Wortes auszukosten. Gewiss darf man sich dabei nicht vor dem bitteren Geschmack schrecken. Doch im Leben bedarf es wohl nicht nur beim Löwenzahn der geübten Überwindung, um an das Gute und Heilsame heranzukommen.

Presssaft aus Löwenzahn

Zuerst versucht man den Löwenzahn als Ganzen aus dem Boden zu heben. Ein Distelstecher erweist dabei gute Dienste. Nach dem gründlichen Reinigen unter kaltfließendem Wasser zerkleinern und entweder mit einem Mixer oder einem Fleischwolf zu einem Brei verarbeiten. Diesen kräftig auspressen. 3-mal am Tag 1 Esslöffel voll des frischen Saftes einnehmen. Am besten 3 Wochen lang durchführen. Das unterstützt den Stoffwechsel und kann auch bei Rheuma, bei arthritischen Beschwerden und bei Gicht eine Erleichterung mit sich bringen. Löwenzahn (Taraxacum officinale) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya