Muntermacher in Pflanzenform

11. April 2019

Der Rosmarin belebt

Wer möchte wohl nicht den freien Tag im Urlaub oder am Wochenende dazu verwenden, um es in der Früh ein wenig gemütlicher anzugehen? Oder vielleicht nach einem Abend in froher Runde, der womöglich länger dauerte, einfach auszuschlafen? Gewiss kann man sich das nur selten leisten, aber dann und wann tut es gut, unter keinem Zeitdruck zu stehen. Im Gegensatz dazu muss man genauso sagen, dass die Morgenstunden sehr viel wert sind und sprichwörtliches Gold im Mund tragen. Im Rosmarin (Rosmarinus officinalis) finden wir einen pflanzlichen Partner, der durchaus mithelfen kann, die eine oder andere Startschwierigkeit zu Beginn des Tages oder zwischendurch zu beheben. Dieser südländische Lippenblütler ist allein schon von seinem Wesen her ein fröhlicher Geselle. Jetzt, wo es gilt, den Garten, den Balkon oder die Terrasse erneut mit Gewächsen zu bestücken, die ein gutes sommerliches Flair besitzen, zählt wohl der Rosmarin zu den Favoriten der Topfpflanzen. An dem Duft, der den Blättern und Zweigen anhaftet, merken wir schon, dass er eine Menge an guten ätherischen Ölen in sich birgt. Er besitzt aber ebenso Gerbstoffe und Flavone, die dem Körper dienlich sind. Sucht man nach einer natürlichen Hilfe, die sich belebend auf die Physis und in weiterer Folge auch auf den Geist auswirkt, so ist man bei diesem Heilkraut an der richtigen Adresse. Denn es gibt mehrere Gründe, die ein Schwächegefühl oder eine gefühlte Müdigkeit mit sich bringen. Das kann der Frühling mitsamt der eben umgestellten Sommerzeit sein. Eine Wetterfühligkeit könnte ebenso zu diesem Empfinden beitragen sowie ein niedriger Blutdruck. Sensible Zonen an unserem Leib sind die prädestinierten Stellen, die sich besonders dafür eignen, sie mit den Wirkstoffen des Rosmarins in Berührung zu bringen, so die Hände, die Füße und das Gesicht. Es versteht sich wohl von selbst, dass vor allem der Morgen dafür verwendet werden darf, um sich selbst mit pflanzlicher Unterstützung neuen Schwung zu verleihen. Im Prinzip geht das ganz einfach.

Rosmarin-Waschung

Von getrockneten und zerkleinerten blühenden Triebspitzen des Rosmarins nimmt man 2 Esslöffel voll. Mit 1/2 Liter kochendem Wasser übergießen und zugedeckt 15 Minuten ziehen lassen. Danach abseihen und zuwarten, bis der fertige Tee auf eine verträgliche Temperatur abgekühlt ist. Nun das Gesicht, die Hände und die Füße damit abwaschen, um so den Kreislauf anzukurbeln und eine allfällige Müdigkeit oder ein Schwächegefühl besser zu überwinden. Das trägt dazu bei, dass man sich sogleich erfrischt und froher fühlt. Rosmarin mit Blütendetails (Rosmarinus officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya