Gut für den Haarboden

23. März 2019

Brennnesselwurzel ausgraben

Das Sprießen des ersten Grüns kann wohl nicht oft genug bestaunt und bewundert werden. Jetzt im Frühling, der mittlerweile auch durch den astronomischen Kalender seine Bestätigung erhielt, geht es Schlag auf Schlag. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Temperaturkurve des Nächtens unter null Grad Celsius sinkt. Den Pflanzen ist einfach nach Wachsen zumute, denn das Leben drängt nach Erneuerung und Fortsetzung. Das trifft übrigens ebenfalls für die Brennnesseln (Urtica) zu. Dort, wo sie im vergangenen Jahr standen, findet man noch die dürren Reste ihrer Wuchsgestalt. Aber schon bahnen sich die neuen Blätter und Triebe einen Weg zum Licht, um gegenüber anderen Gewächsen in ihrer Nähe mehr als eine Nasenlänge an Vorsprung zu gewinnen. Nun wissen wir aus der althergebrachten Heilkunde, dass die Brennnessel ein vorzügliches Hilfsmittel darstellt, um etwa das Blut zu reinigen. Ich selbst lade ja auch immer wieder ein, sich einen Tee mit Brennnesselblättern aufzubrühen, um den Körper zwischendurch zu entschlacken. Heute aber soll vor allem das Äußere Beachtung finden. Konkret geht es um die Haare auf dem Kopf, die ja letztendlich mehr sind, als nur Schmuck und Glanz. Denn immerhin stellen sie auch einen natürlichen Schutz für unser Haupt dar, den man sowohl bei Sonnenschein als auch bei winterlichen Verhältnissen braucht. Das wissen jene nur allzu gut, denen die Pracht der eigenen Haare im Laufe des Erwachsenseins flöten gegangen sind. Mit der Wurzel der Brennnessel kann man jedoch etwas tun, um den gegebenen Bestand an Haaren zu pflegen und dem Haarboden eine Unterstützung zukommen zu lassen. Um für diese pflanzliche Ware auf Suche zu gehen, ist das gegenwärtige Frühjahr genau die rechte Zeit und der Ort, wo die Brennnesseln frisch aus dem Boden wachsen, der richtige, um darunter zu graben und fündig zu werden. Danach reinigt man die frischen Wurzeln unter kaltem fließendem Wasser und legt sie im warmen Zimmer zum Trocknen auf, ehe man sie zerkleinert und lagert.

Brennnessel-Essigwasser

5 volle Esslöffel frischer oder getrockneter zerkleinerter Brennnesselwurzeln werden in 3/4 Liter Apfelessig aufgekocht. Danach von der Platte nehmen und 1 Stunde lang ziehen lassen. Abseihen, in eine Flasche füllen und mit 1/4 Liter Obstbrand ergänzen. Vor dem Verwenden noch 1 Monat lang im Kühlen lagern lassen. Jeweils abends damit die Haare bis zum Haarboden befeuchten und die Kopfoberfläche gut durchmassieren. Das aktiviert die Haarwurzeln, durchblutet die Kopfhaut und hilft mit, eine lästige Schuppenbildung zu verhindern. Kleine Brennnessel mit Wurzeln (Urtica) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya