Den Nieren zuliebe

18. Februar 2019

Mädesüß wirkt harntreibend

Was ist im Leben wichtig? Sind es die sichtbaren Vorgänge, das, was einen großen Eindruck vor dem Auge macht, was protzt und unseren Respekt abringt aufgrund von Größe und Kraft? Oder sind es die vielen verborgenen Prozesse, die im Stillen passieren? Diese Fragen wird wohl jeder selbst beantworten und beurteilen müssen. Doch schauen wir einmal auf unseren Körper. Er ist so angelegt, dass die meisten Dienste durch die Organe – z. B. die Tätigkeit der Nieren – im Inneren vollzogen werden, nach außenhin meist unsichtbar. Das Mädesüß oder die Wiesenkönigin (Filipendula ulmaria) ist auch keine Pflanze, die man wegen der farbenprächtigen Blüten schätzen und daher in schmückende Vasen stellen würde. Vielmehr sucht sie sich den Standort aus, den viele andere meiden. Das sind u. a. feuchte Gräben entlang von Wiesen und lehmige Zonen am Waldrand, wo das Wasser nach Niederschlägen nur langsam versickert und verdunstet. Im Prinzip steckt im Mädesüß eine heilsame Wirkung aufgrund der Anteile an Salicylverbindungen, die sich auch in den Rinden der Weidenzweige finden. Damit sind entzündungshemmende und schmerzstillende Effekte gemeint, die sich als wertvoll bei Erkältungskrankheiten und bei Kopfschmerzen herausstellen können. Aber das Mädesüß weist in den Blättern und Blüten zudem noch ätherisches Öl und Gerbstoffe auf, die den Stoffwechsel anregen. Nun weiß die Tradition der Naturheilkunde, dass man das zu den Rosengewächsen zählende Kraut vom Wiesengrund bei Erkältungskrankheiten verwenden kann. Doch ist es auch wichtig, die Nieren nicht zu vergessen, die permanent für unser Wohlbefinden arbeiten, solange diese intakt sind. Wenn also darauf geachtet wird, den Körper zu entlasten und zu entgiften, indem vermehrt Harn produziert und ausgeschieden wird, kommt das vor allem den Nieren zugute. Das Mädesüß bietet hierin eine gute Unterstützung.

Tee am Vormittag

Schon in der ersten Tageshälfte ist es sinnvoll, den Flüssigkeitshaushalt des Körpers nicht aus den Augen zu lassen. Darum kann man sich gleich am Morgen einen Tee aus Mädesüß zubereiten. Vom Gemisch aus getrockneten und zerkleinerten Blüten und Blättern nimmt man 2 Teelöffel, übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt beides zusammen 15 Minuten zugedeckt ziehen. Dann abseihen und schluckweise trinken. Das fördert die Abgabe des Harns und stärkt gesunde Nieren. Bei Salicylunverträglichkeit jedoch den Mädesüßtee meiden. Mädesüߟ oder Wiesenkönigin (Filipendula ulmaria) ⓒ Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya