Heilsame Würze

13. Januar 2019

Estragon auch in Teeform

Manchmal genügt es nicht, das alltägliche Einerlei zu konsumieren. Dann und wann braucht es den richtigen Pep, um etwas interessant und außergewöhnlich zu machen. Dieser Drang besteht nicht etwa bloß bei jungen Menschen, die erst ihren richtigen Geschmack oder ihren individuellen Stil finden wollen. Seit jeher gibt es das Bestreben bei Alt und bei Jung, sich mit dem Einfachen nicht zufrieden zu geben. Auf dem Gebiet des Gaumens kommt es daher oft darauf an, wie man eine Speise würzt. Im Estragon (Artemisia dracunculus) begegnet uns ein seit jeher beliebtes Küchenkraut, das durchaus fähig ist, das eine oder andere Gericht noch besser schmecken zu lassen. Am ehesten ist uns dieser Korbblütler wahrscheinlich noch in Verbindung mit einer gewissen scharfen Note eines Senfs bekannt. Doch schauen wir einmal auf die Pflanze selbst. Die buschige weit verzweigte Staude wird bis zu 1,5 Meter hoch. Im Garten baut man den Estragon an einem geschützten sonnigen Platz an, der einen humusreichen und zugleich durchlässigen Boden aufweist. Das regelmäßige Gießen trägt dann zusätzlich zu einem guten Gedeihen des Küchengewürzes bei. In der Regel schneidet man eben im Sommer die voll entwickelten Triebe ab, um sie im Halbschatten bei zugiger Luft zu trocknen. Damit erhält man eine gute Reserve für die kalte Jahreszeit. Man braucht jedoch die Verwendung des Estragons nicht bloß auf die Küche oder die Speisekammer beschränken, wenn es z. B. gilt, Suppen abzuschmecken oder Gurken einzumachen. Seine gesundheitsfördernde Wirkung kann darüber hinaus dienlich sein, um den Appetit anzuregen und die Tätigkeit der Nieren zu unterstützen. Vor allem bei älteren Menschen kommt es vermehrt zu überschüssigen Wasseransammlungen, die nach Möglichkeit wieder verringert werden sollten.

Tee aus Estragon

Vom getrockneten und zerkleinerten Kraut des Estragons nimmt man bloß 1 Teelöffel voll und übergießt ihn mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Am Tag kann man 2 Tassen davon ungesüßt trinken. Bei schwachen Nieren oder bei Wassersucht ist es möglich, dies als begleitende Maßnahme durchzuführen. Dazu ist es aber notwendig, zuvor den ärztlichen Rat einzuholen, um nicht etwa die Nieren über Gebühr zu beanspruchen. Estragon (Artemisia dracunculus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya