Zum Drüberstreuen

3. Dezember 2018

Kümmel im Alltag

Manchmal bekommt man von außen einen Anstoß, um über den privaten Lebensstil nachzudenken. Und selten bedarf es dieses Impulses gar nicht, weil man selbst so gescheit ist, das eigene Verhalten zu reflektieren. Meistens bleibt es jedoch beim Sinnieren, ohne dass konkrete Schritte folgen. Wenn wir nun im Advent, der mit dem gestrigen Sonntag begonnen hat, das Weihnachtsfest von Tag zu Tag mehr vorbereiten, dann ist es auch angesagt, in ganz bescheidenen und kleinen Schritten die Gesundheit zu fördern. Wer den Kümmel (Carum carvi) zur Verfügung hat, dem wird es ganz leicht gelingen, im eben beschriebenen Sinne auch konkret etwas zu tun. Der Kümmel zählt zur Familie der Doldengewächse, die ja gemeinhin als Lieferanten von Würzpflanzen eine besondere Rolle spielen. Im Samen dieses Heilkrautes befinden sich hohe Anteile an Kieselsäure und ebenso an Eisen- und Magnesiumoxid. Die ätherischen Substanzen sollen hier ebenso nicht unerwähnt bleiben. Kurz möchte ich auch einen Schwenk zum Grün des Kümmels machen. Im ersten Jahr entwickelt nämlich die Pflanze eine bodenständige Blattrosette, die sich erst im zweiten Jahr zu einem Stängel ausbildet, der sich dann verästelt und die Früchte trägt. Junge Kümmelblätter kann man den Sommer über abzupfen und sie ein wenig anreißen, um sie als Beigabe für Suppen, Salatsoßen und Eintopfgerichte zu verwenden. Aber jetzt im Winter bleibt uns nichts anderes übrig, als auf die Körner zurückzugreifen, die ja in der heimischen biologischen Landwirtschaft jedes Jahr von neuem geerntet werden. Diese sind eben mehr als nur ein Gewürz, das den Geschmack einer Speise ergänzen kann. Das Wohlbefinden unseres Körpers profitiert auch vom Konsum desselben.

Kümmelkörner für die Gesundheit

Bei Blähungen und bei Krämpfen im Magen- und Darmbereich erweist es sich als entspannend, wenn man gleich am Morgen bloß ein paar Körner des Kümmels kaut. Macht man sich tagsüber eine Jause mit bestrichenen Broten, so kann man diese ebenfalls mit dem Kümmel betreuen, um durch deren Genuss die Verdauung zu fördern und gleichzeitig das Gemüt zu erhellen, das womöglich unter dem geringen Tageslicht der gegenwärtigen Monate leidet. Kümmel oder Carum carvi ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya