Auf und unter der Haut

25. Oktober 2018

Die Kraft der Wacholderbeeren

Mit der Energie, die auf unserer Erde vorhanden ist, dürfen und müssen wir verantwortungsvoll umgehen. Das erweist sich angesichts der schlechten Folgen des übermäßigen Verbrauchs fossiler Brennstoffe wohl als unumgänglich. Grund zur Hoffnung verleiht uns die Entwicklung der Technik, die es ermöglicht, alternative Kraftquellen zu erschließen. Ich denke, dass es vor allem den Pflanzen ohne menschliches Zutun bereits von Beginn ihrer Existenz an möglich war und ist, mithilfe der Sonne und der Erde vieles für uns aufzubereiten. Im Wacholder (Juniperus communis) begegnen wir einem Zypressengewächs, das gewiss schon eine lange Geschichte hinter sich hat. Im Laufe dieser Zeit konnte der nadelbesetzte grüne Geselle eine List entwickeln. Die Schuppen seiner Zapfenfrüchte wurden nämlich mit einer Schicht Fruchtfleisch überzogen, sodass es vor allem für die Vogelwelt einladend wirkt, sich an den Beeren zu laben. Haben die einmal ihre Mahlzeit verdaut, landet der darin inkludierte Samen irgendwo, um dort neu zu keimen. Gewiss kennen wir die Wacholderbeeren auch als anreicherndes Gewürz, wenn es gilt, manches von den Gemüsebeeten einzulegen. Aber die gesundheitsfördernden Wirkungen dieser Zutat können ebenso auf eine andere Weise geordert werden. Bevor ich dazu einen konkreten Tipp gebe, möchte ich deutlich darauf hinweisen, dass der Gebrauch der Wacholderbeeren auf jeden Fall zu meiden ist, wenn die Nieren irgendein Leiden oder eine Schwäche aufweisen! Andernfalls sollte einem der Hausverstand und die nötige Sensibilität anzeigen, inwieweit ein Nutzen von den Gaben der Natur aufgegriffen werden kann. Im Wacholder steckt nämlich durchaus viel Gutes.

Hautstärkendes Bad

Bei Hauterkrankungen und zur Unterstützung unserer äußersten Schicht kann es angebracht sein, ein kräftigendes Bad zu nehmen. Der Zusatz hierfür wird folgendermaßen aufbereitet: 100 Wacholderbeeren (= ca. 10 bis 13 g) werden zerdrückt und in 2 Liter kochendes Wasser gegeben. Ganz kurz aufwallen lassen und dann vom Herd nehmen. Noch 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen und dem warmen Wasser in der Wanne hinzufügen. 15 Minuten darin baden. Ist auch eine gute Begleitung bei Ischias und Rheumabeschwerden. Wacholderzweig mit Beeren (Juniperus communis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya