Randerscheinung Hundsrose

15. Juni 2018

Ihr Blattwerk ist heilsam

Titelseiten und Schlagzeilen brauchen so genannte Aufhänger, die es schaffen, bildlich oder in Schriftform die Aufmerksamkeit samt der Neugier des Medienkonsumenten zu erheischen. Skandale, Katastrophenmeldungen und Rekorde sind bestens dafür geeignet. Ganz anders verhält es sich, wenn man nach den Berichten über fortwährende alltägliche Treue und Beständigkeit sucht. Im Reich der Pflanzen haben wir da genügend Beispiele, die wir mit derlei Tugenden in Verbindung bringen können. Ein Gewächs, das im wahrsten Sinne eher am Rande von Wegen und Feldern existiert, ist die Hundsrose (Rosa canina). Sie wächst meist wild in den Zwischenräumen von agrarisch bewirtschafteten Flächen, die leider aufgrund von Zusammenlegungen immer weniger werden. Der Waldrand ist ebenso der bevorzugte Standort dieser Spezies. Übrigens ist für diese Wildform der Name Heckenrose geläufig, was aber genau genommen eine eigene weniger häufig vorkommende Art in unseren Breiten meint. Wie auch immer, wollen wir vor allem den Heilwert der Hundsrose ganz konkret in Betracht ziehen. Die Hagebutten, die im Herbst auf deren Zweigen reif werden, sind in der Naturheilkunde quasi nicht wegzudenken. Die Blütenblätter der wilden Rosen am Wegrand stellen ebenso eine begehrte Ware aus der Natur dar, die man auf verschiedene Weisen aufbereiten und anwenden kann, etwa in Form eines Tees zur Stärkung des Herzens. Was aber aktuell genutzt werden kann, sind die grünen Blätter auf den stacheligen Zweigen. Sie können nun gepflückt und sorgsam getrocknet werden. Ihre Inhaltsstoffe sind vor allem für den Verdauungstrakt und für die Schleimhäute aufgrund ihrer zusammenziehenden Wirkung von Bedeutung.

Blätter-Tee als Pflegemittel

Von den getrockneten und zerkleinerten Blättern der Hundsrose nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Bei Magenverstimmung oder einer dort angesiedelten Schleimhautentzündung kann man bis zu 3 Tassen pro Tag davon schluckweise trinken. Den Aufguss kann man darüber hinaus als Gurgelmittel verwenden, um das Zahnfleisch zu stärken oder eine Halsentzündung zu lindern. Heckenrose oder Hundsrose ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya