Vielseitig verwendbar

28. April 2018

Die Käsepappel für Hals und Magen

Spezialisten sind sehr gefragt. Vor allem dann, wenn es um eine diffizil zu behandelnde Materie geht. Doch finden wir immer weniger Zeitgenossen, die so genannte Allroundkünstler sind. Viele von den Kräuterinteressierten erwarten sich auch von den Pflanzen, dass sie für möglichst viel zur Verfügung stehen. So möchte ich einmal mehr die Käsepappel (Malva neglecta) herausgreifen, die mit einem anderen Namen als Wegmalve bezeichnet wird. Sie hat schon in der Antike ein hohes Ansehen genossen. Es wäre aber allen anderen wertvollen Heilkräutern gegenüber ungerecht, nun die Käsepappel zu hoch in den Himmel zu heben. Begnügen wir uns vorerst mit dem Aufzählen ihrer Heilwirkungspalette. So zeigt sich dieses Malvengewächs durchaus als beruhigend und reizmildernd, sodann als erweichend, entzündungswidrig und einhüllend. In der Naturapotheke meines Elternhauses war das getrocknete Käsepappelkraut immer ein fixer Bestandteil. In Zeiten von Erkältungen und Grippeanfälligkeit erweist sich ein Käsepappel-Tee, den man ruhig mit etwas Honig süßen darf, als hilfreicher Beistand, und zwar bei Halsentzündungen, Bronchialkatarrh und bei Verschleimung der Atemwege. Darüber hinaus soll man den Tee bei Geschwüren im Magen- und Darmbereich zum Einsatz kommen lassen. Wie gesagt, eine Reserve an getrocknetem Kraut der bodennah wachsenden Pflanze sollte auf jeden Fall griffbereit zur Verfügung stehen. Die Droge kann man sich auch ganz leicht im einschlägigen Handel besorgen.

Käsepappel-Tee im Kaltansatz

Aufgrund des hohen Schleimstoffgehalts der Käsepappel soll der Tee nicht gekocht oder heiß überbrüht werden. Am besten ist es, die getrockneten und zerkleinerten Pflanzenteile im kalten Wasser (Verhältnis 2 Teelöffel voll zu 1/4 Liter Wasser) 8 Stunden lang anzusetzen und danach abzuseihen. Vor dem Trinken erwärmt man den fertigen Ansatz maßvoll und nimmt den Tee schluckweise zu sich. Käsepappel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya