Stäubende Frühlingsgabe

30. Januar 2018

Haselnusskätzchen haben Erntezeit

Mit vollem Schwung voran! So kann man gerade an den ersten Tagen einer Arbeitswoche frisch und munter ans Werk gehen. Doch manchmal kann es auch heißen, die rechte Zeit abzuwarten. Das trifft vor allem bei den Pflanzen in freier Natur zu, die sich der Jahreszeit entsprechend entwickeln sollten. Sind die Temperaturen vermehrt über dem Gefrierpunkt, setzen bei den Frühblühern Prozesse ein, die eher erst später stattfinden sollten. Über den Pollenwarndienst weiß man bereits, dass die Haselnussstauden sich darangemacht haben, für ihr Fruchten in ein paar Monaten zu sorgen. Sie bilden ihre weiblichen und männlichen Blütenteile aus und nehmen einfach den Wind zu Hilfe, der die Bestäubung quasi gratis mit vollzieht. Und die männlichen Kätzchen, die in einer wurmartigen Form von den Ästen hängen, ziehen sowieso unsere Aufmerksamkeit an sich, da sie in einem leuchtenden Gelb den Frühling einzuläuten scheinen. In diesen Teilen der Haselnusssträucher steckt aber auch eine Kraft, die man für die Naturheilkunde nutzen kann. In Zeiten der Grippe oder der starken Erkältungsinfekte ist es gut, sich vermehrt im Bettlager dem Schwitzen zu widmen, damit der Körper seine eigenen Immunkräfte ausleben kann. Dieses Transpirieren kann durchaus eine Unterstützung erfahren, indem man mit einem Kräutertee ganz gezielt nachhilft. Gewiss werden nun viele an die Lindenblüten denken, die so etwas wie der Klassiker sind, wenn es ums Schwitzen geht. Jedoch sollten wir gerade jetzt, wo im milden Flachland bereits die Haselnüsse mit vollem Schwung auf das Frühjahr zugehen, die Kätzchen nicht übersehen.

Haselnusskätzchen-Tee

Zur Zeit ihrer Blüte kann man darangehen, die männlichen Haselnusskätzchen zu pflücken und sorgsam zu trocknen. Um bei einer Grippe oder bei einem Anmarsch von Erkältungskeimen die Schweißabsonderung zu fördern, sollte man einen Tee mit diesen Kätzchen im herkömmlichen Heißaufguss zubereiten (2 TL für 1/4 l). Am besten 3 Tassen pro Tag trinken. Nach dem Genuss desselben gleich ins Bett gehen, fest einhüllen und dem Schwitzen freien Lauf lassen. Haselnusszweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya