Mehr als nur Stoff

13. Januar 2018

Leinsamen unterstützen die Nieren

Noch immer ist es en vogue, der Technik zu vertrauen und in je feineren elektronisch gesteuerten Vorgängen die Zukunft zu sehen. Das bringt sicher viel Erleichterung im alltäglichen Leben. Doch wirft diese Entwicklung auch immer größere Schatten auf, in denen schließlich der Mensch zu kurz kommt. Ganz im Gegensatz dazu steht anscheinend so manches Althergebrachte, das sich sogar seit der Antike kaum verändert hat. Dazu zählen auch der Anbau und das Verarbeiten von pflanzlichen Ressourcen. In der Feldkultur wird der Lein (Linum usitatissimum) in Sorten gesät und geerntet, die einerseits zur Gewinnung von textilem Grundmaterial und andererseits als Öl- und Samenlieferant uns Menschen zur Verfügung stehen sollen. Das Korn in Form von Leinsamen ist z. B. als Speisenzugabe sehr zu empfehlen, denn er kann durchaus mithelfen, die Fettverdauung unseres Organismus zu unterstützen und so in Folge die Cholesterinwerte im Blut auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Nicht zuletzt trägt der Samen des Gemeinen Leins dazu bei, dass Magen und Darm sich nicht im Müßiggang ergehen, sondern durch die Ballaststoffe rege und tätig bleiben. Ein Quantum an Leinsamen sollte also nicht nur bei Magenkranken griffbereit dastehen, sondern auch immer wieder von Gesunden mit Maß und Ziel in die Nahrung integriert werden. Vergessen wir darüber hinaus nicht auf weitere Möglichkeiten der Nutzung der Feldfrucht. Denn immerhin birgt sich in den kastanienbraunen Körnern ein hoher Gehalt an Schleim, der nicht nur für die Magen- und Darmwände von Vorteil ist. Es kann gerade zur kälteren Zeit des Jahres passieren, dass sich die Nieren entzünden. Um diesen äußerst unangenehmen Zustand wieder zu ändern, vermag der Leinsamen brauchbare begleitende Dienste zu erweisen.

Leinsamen aufkochen

Bei Nierenbeckenentzündung kann man Folgendes durchführen: 2 gestrichene Teelöffel Leinsamen werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. Beides zusammen noch kurz auf dem Herd weiterkochen, dann wegstellen und 1/2 Stunde zugedeckt ziehen lassen. Den fertigen Tee ohne Abseihen zu sich nehmen. Vor dem Trinken jedoch gut umrühren. Am besten tut man dies 3 Wochen lang, indem morgens und abends je 1 Tasse davon konsumiert wird. Leinsamen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya