Ein unverkennbarer Duft

23. Dezember 2017

Der Gelbe Steinklee beruhigt

In der Zeit, da sich der Lauf der Sonne wieder dem länger währenden Tageslicht zuwendet, kann es schon passieren, dass man sehnsuchtsvoll in die Zukunft blickt, dem Frühling entgegen. Ich traue mich das knapp vor Weihnachten zu behaupten, da ich ab und zu jemandem begegne, der unter dem natürlichen Lichtmangel leidet und zu Depressionen neigt. So dürfen wir ruhig auf einen Vertreter der Schmetterlingsblütler schauen. Zu ihr zählt nämlich der Steinklee (Melilotus officinalis), der uns vielleicht bekannter ist, als wir meinen. Auf den ersten Blick sieht er nicht unbedingt so aus wie das, was wir uns unter Klee vorstellen. Der Steinklee ist eine mehrjährige Pflanze, die über 1 Meter hoch werden kann. Sowohl die Blätter als auch die Blüten erinnern entfernt an den Goldregen. Als Früchte treten kleine Hülschen zutage, die quergerillt und braungefärbt sind. Besonders aber zeichnet sich dieses Kraut durch seinen charakteristischen Duft aus, den überdies so manches Ungeziefer wie etwa Motten gar nicht gutheißen. Dieser lässt sich auf den hohen Cumaringehalt in den Pflanzenteilen des Steinklees zurückführen. Um aber mitten im Winter nicht nur von wärmeren Tagen träumen zu müssen, sondern auch konkret für eine entspannte und dadurch heitere Grundstimmung am Leib und der ihm innewohnenden Seele zu sorgen, kann man durchaus schon jetzt nach dem Steinklee greifen. Gewiss lässt er sich als Teil den verschiedensten Teemischungen beifügen. Diesmal möchte ich jedoch vorschlagen, ihn über die Haut einwirken zu lassen. Vielleicht gelingt es dann den Anwendern, etwas entspannter und zuversichtlicher auf Weihnachten und auf Neujahr zuzugehen.

Steinklee im Winter

100 g getrocknetes Steinklee-Blüten-Krautgemisch werden mit 2 Liter kochendem Wasser übergossen. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Das Ergebnis ins Badewasser leeren und ca. 1/4 Stunde darin baden. Das stärkt die Augen und unterstützt Leib und Geist bei Schlafstörungen sowie bei beklemmenden Gefühlen. Steinklee ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya