Bei Schluckauf

19. September 2017

Zum Anis greifen

Im Leben gibt es immer wieder positive Erfahrungen, die unsere oft mühsamen Tage mit Freude spicken. Ein schöner Sonnenuntergang, ein festlich erklingendes Konzert und ähnliches sind sehr wertvolle Geschenke. Doch meist sind es Menschen, die es gut mit uns meinen und auf die wir uns verlassen können. Das lässt uns aufatmen und hoffen. Heilpflanzen sind ebenso sehr treue Begleiter. Deswegen weckt der Anis (Pimpinella anisum) in mir ähnliche Assoziationen. Botanisch betrachtet zählt der Gewürzlieferant zu den Doldenblütlern. Um in die angestammte Heimat der Anispflanze zu gelangen, muss man das östliche Mittelmeergebiet bzw. das westliche Asien ansteuern. Schon seit langem wird sie natürlich auch von Menschenhand in anderen Ländern wie etwa in Südeuropa, in Indien, Ägypten oder im südlichen Russland angebaut, geerntet und exportiert. Durch seine Wirkstoffe vermag der Anis einerseits dem Organismus positiv belebende Akzente zu vermitteln, wie etwa den Appetit anzuregen. Er kann aber auch manches in Schach halten, was uns weniger angenehm erscheint. Hierzu zählen an erster Stelle Blähungen und ihnen vorausgehende Gärungsprozesse im Darm. Um auf das oben besprochene Bild einzugehen, steht auf jeden Fall außer Frage, dass der Anis seine guten Fähigkeiten zur Verfügung stellt, sobald man ihn zur Hand nimmt und ihn dementsprechend aufarbeitet. Dies ist ebenso bei Schluckauf der Fall, das nicht nur Kindern lästig werden kann.

Ein Tee bei „Schnackerln“

Oft tritt Schluckauf ganz spontan auf, ohne dass es uns möglich ist, dieses sofort wieder einzustellen. Vorhandene Aniskörner können diesem Umstand jedoch Abhilfe schaffen. So nimmt man 2 Teelöffel davon und stößt sie in einem Mörser leicht an. Dann mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen, danach den Tee warm und langsam schluckweise trinken. Anis ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya