Bei hartnäckigem Husten

6. September 2017

Das Zinnkraut zum Gurgeln

Sauberkeit kann niemals schaden. Das weiß man vor allem in der chirurgisch praktizierten Medizin, die auf sterile Werkzeuge großen Wert legt. Ein Pionier war in dieser Hinsicht der in Wien tätige Arzt Ignaz Semmelweis (1818 – 1865). Im Haushalt galt und gilt die Reinheit ebenso als ein notwendiger Umstand, der die Voraussetzung zu einer grundlegenden Lebensqualität ist. Doch wie behalf man sich in Zeiten, da es weder Waschmittel noch Desinfektionsflüssigkeiten gab? Aufgrund seines hohen Anteils an Kieselsäure hat man sich in vergangenen Jahrhunderten des Zinnkrautes (Equisetum arvense) bedient, um damit zinnernes Geschirr zu putzen und zu reinigen. Die eigentliche Bezeichnung dieses Krautes ist Acker-Schachtelhalm, den man in der Nähe von agrarisch genutzten Flächen vorfinden kann. Meist ist das dann ein Indiz dafür, dass dort der Boden besonders verdichtet ist und somit Staunässe aufweist. Der Acker-Schachtelhalm ist daher eine Zeigepflanze, und die klugen Landwirte nehmen diesen Hinweis dankbar an. Während der Vegetationsperiode trifft man das Zinnkraut in zwei Erscheinungsformen an. Im Frühling erscheinen die sogenannten Frühjahrswedel der Pflanze. Das sind einfach gegliederte bleiche Fruchtstängel, die sich im Laufe der Zeit braun verfärben. Am oberen Ende steht ein zapfenartiger Fruchtstand, der Sporen enthält und nicht für die Heilkunde verwendet werden darf. Im Sommer hingegen sieht man dann die grünen Sommerwedel des Acker-Schachtelhalms. Sie haben die typische uns bekannte Gestalt, die an einen mehrstöckigen Besen erinnert. In ihm ist der schon angesprochene hohe Anteil an Kieselsäure enthalten, der für die Unterstützung des Körpers Vorteile mit sich bringt. Damit lässt sich u. a. auch die Mundhöhle „auskehren“.

Zinnkraut für den Rachen

Bei hartnäckigem Husten kann man die damit verbundenen Beschwerden lindern, indem man in der Mundhöhle eine bestimmte Anwendung zum Tragen kommen lässt. Dazu nimmt man 2 Teelöffel voll getrocknetes und zerkleinertes Kraut des Acker-Schachtelhalms, um sie in 1/4 Liter kaltem Wasser 3 Stunden lang anzusetzen. Danach kurz aufkochen und abseihen. In eine Thermosflasche füllen und mehrmals täglich damit kräftig gurgeln. Den Tee zum Schluss ausspucken und nicht schlucken. Zinnkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya