Stück um Stück

19. August 2017

Beim Kümmel die Wurzel nutzen

Geduld ist eine Tugend, die einem nicht von alleine in den Schoß fällt. Im Laufe des Lebens gibt es genügend Gelegenheiten, sich in diese Haltung zu vertiefen. Und man kann nicht früh genug damit beginnen, sie aus eigenem Antrieb einzuüben. Sät man z. B. eine Pflanze ins Erdreich, so kann man diese nicht gleich am nächsten Tag fixfertig aus dem Boden ziehen. Alles braucht eben seine Zeit. Das gilt genauso für den Echten Kümmel (Carum carvi). Dieses Gewächs findet man in Form des Wiesenkümmels auch in unseren Breiten vor. Und man handelt sicher richtig, für ihn im eigenen Garten ein Beet zu reservieren. Mancherorts wird er ja ohnehin auf den Feldern gezogen und geerntet. Und es ist erfahrungsgemäß gesundheitsfördernd, die Kümmelkörner recht oft in der Küche zum Einsatz zu bringen. Ursprünglich war das bekannte Gewürz östlich des Mittelmeeres zu Hause. Eine Form des Gebrauchs, die jedoch kaum geläufig ist, möchte ich heute erneut ein wenig beleuchten. Wir dürfen uns durchaus dem unterirdischen Pflanzenteil dieses Krautes zuwenden. Man kann also im wahrsten Sinne des Wortes dieser populären Pflanze auf den Grund gehen. Irgendwie gleicht dieses Gewächs einem Menschen, der verborgene Qualitäten besitzt, die sich erst kundtun, wenn man sie z. B. als Hilfebedürftiger in Anspruch nehmen darf. So gesehen ist auch der Kümmel kein oberflächliches Wesen. Er hat eben mehr zu bieten als bloß seine Samenkörner.

Unterirdische Zugabe

Hat jemand bei sich im Garten den Kümmel den Sommer über im Beet gezogen, um von ihm eigenhändig die Samen zu ernten, der kann danach herangehen, die Wurzeln der Stauden auszugraben und zu waschen. Die Kümmelwurzeln lassen sich nämlich durchaus kochen und als spezielles Gemüse verwenden. Sie schmecken sehr fein und sind vor allem für den Magen recht bekömmlich und leicht zu verdauen. Echter Kümmel oder Carum Carvi ⓒ wikimedia.commons