Ein eigenartiger Geruch

9. August 2017

Das Ruprechtskraut dennoch verwenden

Kräuterwanderungen sind momentan angesagt. Es gilt ja, das Hochfest Mariä Himmelfahrt vorzubereiten, an dem die Kräuterbüscherl des heurigen Jahres gesegnet werden sollen. Ein guter Grund, um unser Augenmerk vermehrt Richtung Wegrand zu lenken, wo der eine oder andere pflanzliche Freund auf uns wartet. Manchmal ist es gar nicht so leicht, ein bestimmtes Gewächs auszumachen. Aber mit Geduld und genauem Blick kommt man schlussendlich zu einem Erfolg. Bei einer Wanderung durch den heimischen Wald kann es daher sein, dass wir im Schatten der Bäume dem Ruprechtskraut (Geranium robertianum) begegnen, das auch als Stinkender Storchschnabel bezeichnet wird. Die Erfahrungsgeschichte mit diesem Gewächs hat uns aus dem Mittelalter überliefert, wie es damals unter anderem zur Abwehr von Mücken verwendet wurde. Generell erweist sich die Wirkung des Stinkenden Storchschnabels als zusammenziehend, entzündungshemmend und blutstillend. Nimmt man einen Trieb des Krautes in die Hand und führt ihn zur Nase, so kann man den Geruch, der von den Blättern ausgeht, als durchaus eigen bezeichnen. Nicht umsonst kam diese Art des Storchschnabels zu einem derartigen Attributnamen. Für gewöhnlich kann dies ein Signal sein, den Gebrauch jenes Pflänzleins zu meiden. Aber hier darf ich Sie beruhigen. Es gibt verschiedenste gesundheitliche Anliegen, bei denen sich das Ruprechtskraut als durchaus hilfreich und vor allem begleitend einsetzen lässt. Beim nächsten Gang durch die Natur sollte man ruhig nach diesem Heilkraut Ausschau halten.

Ruprechtskraut aufgießen

Zwei Teelöffel getrocknetes und zerkleinertes Kraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und bei entsprechender Temperatur trinken. Bei Beschwerden wie Angina, Durchfall, Steinleiden und Blutungen verschiedener Art empfiehlt es sich, über einige Zeit täglich ein bis zwei Tassen davon zu sich zu nehmen, um dem Körper eine milde Unterstützung zukommen zu lassen. Ruprechtskraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya