Die Stimmung heben

19. Juli 2017

Ysop fügt Leib und Seele zusammen

Die eigene Stimmungslage braucht man eigentlich nicht zu überprüfen. Denn sowohl beim Schlafengehen als auch beim allmorgendlichen Aufstehen fühlt man, wie die momentane Befindlichkeit beschaffen ist. Und wenn man es nicht selbst merkt, dann bekommen es die anderen zu spüren. Das schöne und sonnige Wetter gibt auch keine Garantie, dass man gut drauf ist. Ich kenne jedoch ein Kraut, das den Sommer voll auskostet. Der Ysop (Hyssopus officinalis) ist ein Lippenblütler und somit ein Sonnenkind. Seine eigentliche Heimat liegt in Südeuropa und in den trockenen Landstrichen des westlichen Asiens. Die Sprosse der Pflanze wachsen schmal und hoch empor. Sie werden von einer Scheinähre bekrönt, auf der nach einer Seite hin gewendet die bläulich bis rotviolett gefärbten Blüten sitzen. Der im Ysop enthaltene Kampfer hat eine aktivierende Wirkung. Und somit stellt dieses Gewächs seine gesammelte Energie zur Verfügung, damit sich Leib und Seele wiederum besser zusammenfügen und durch diese Einheit beitragen, uns selbst erneut ein Stück weit mehr zu mögen. Und das hat dann erstaunlich positive Folgen auf unsere Umwelt. Also, wenn das eigene Gemüt am Boden liegt, so kann es durchaus sein, dass einem der Ysop bildlich gesprochen so etwas wie Flügel wachsen lässt, die uns helfen, sich über den eigenen Tellerrand der womöglich sogar gehegten Trübsal zu erheben, um mit neuem Elan alles, was einem beschieden ist, als Herausforderung für eine aktive Lebensgestaltung zu betrachten. Gott geb’s!

Ysop-Tee bei Schwermut:

Getrocknetes blühendes Ysopkraut in einem Verhältnis von 2 Teelöffeln mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen und danach abseihen. 3 Wochen lang jeweils eine Tasse morgens nüchtern und die zweite am Abend vor dem Schlafengehen trinken. Eine Woche lang aussetzen und bei Bedarf wiederholen. Das erhellt das Gemüt und „streichelt“ die Verdauung. Ysop ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya