Scharf und süß zugleich

5. Mai 2017

Den Schwarzen Rettich verwenden

Denkt man an scharfes Essen, so gehen unsere Gedanken eher zu den indischen Speisen oder zu manchen mexikanischen Gerichten. Gewiss hat der scharfe Paprika auch in Ungarn und darüber hinaus seine Abnehmer, aber generell ist es doch so, dass wir das Exotische damit verbinden. In der Naturheilkunde gibt es auch einen gezielten und stets gut rationierten Einsatz von einer scharfen Wurzel, die durchaus nicht unbekannt ist. Es handelt sich dabei um den Schwarzen Rettich (Raphanus sativus), der vor langer Zeit sehr beliebt war und wiederum vermehrt auf Gemüseständen zu erwerben ist. So sehr die dunkelhäutige Rübe auch in der Küche ihre Verwendung finden kann, so wirkungsvoll ist ebenso ihr Saft, der aus der rohen Frucht gewonnen werden kann. Darin enthalten sind das schwefelhaltige Öl Raphanol, eine Anzahl von Senfölverbindungen sowie Mineralstoffe und Fermente. Wer’s verträgt, darf dieses Gemüse ruhig zu sich nehmen, die Leber und die Galle werden einen gesundheitlichen Profit davontragen. Doch es gibt noch eine andere Adresse, an welcher der Schwarze Rettich landen darf. Ich denke hier eher an die Stimme und die Atemwege. Da kann sich etwa über Nacht eine Heiserkeit einstellen oder ein hartnäckiger Husten weiß sich in der Brust mittels festsitzenden Schleimes den Platz zu sichern. Genau in diesen Anliegen könnte es angebracht sein, eine Kombination zu gebrauchen, an die man im ersten Augenblick gar nicht denken würde. Ein Gang über den Gemüsemarkt kann also auch ein Gewinn für die Hausapotheke sein.

Rettich und Honig

Bei Heiserkeit, verschleimter Brust oder einer Darmverschleimung kann man dem Körper eine Unterstützung zukommen lassen. Vom Schwarzen Rettich schneidet man ein paar Scheiben ab und zerkleinert sie, um sie anschließend auszupressen. Den gewonnenen Saft vermischt man mit viel Honig, um ihn tagsüber dann löffelweise zu sich zu nehmen. Das kann eine Erleichterung mit sich bringen. Mit der Menge des Saftes sollte man aber stets behutsam umgehen, damit es nicht zu scharf im Rachen brennt. Schwarzer Rettich ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya