Symbol und Heilpflanze

14. April 2017

Die Passionsblume lässt zur Ruhe finden

In Notsituationen greift man schnell nach dem Handy, um dringend geforderte Hilfe herbeizuholen. Denn jemand muss ja da sein, der die richtigen Schritte setzt, um in erster Linie Leben zu retten. Wenn dann die ärztlichen oder technisch geschulten Kräfte eintreffen, kann dies ein erster Moment des Aufatmens und der Hoffnung sein. Im Leiden Christi, das über dem heutigen Karfreitag steht, entdecken wir ebenfalls einen persönlichen Beistand, der alles riskiert. In der Passionsblume (Passiflora incarnata) finden wir einen Verweis darauf. Blicken wir auf ihre schöne Blüte, so lässt sich folgende Symbolik ablesen: über ihren Kelch- und Kronblättern erscheint eine Nebenkrone in Form eines Strahlenkranzes, der mit der Dornenkrone Christi in Verbindung gebracht wird. Die fünf Staubbeutel der Passionsblume weisen auf die fünf Wundmale Christi hin. Die drei Griffel wiederum erinnern an die Kreuzesnägel, die durch die Hände und Füße des Herrn drangen. Und der Fruchtknoten steht für den essiggetränkten Schwamm, der Jesus gereicht wurde, als er am Kreuz hing. Die Inhaltsstoffe dieser ursprünglich von der nordamerikanischen Kontinenthälfte stammenden Blume, die schon seit langem auch bei uns sozusagen in häuslicher Pflege kultiviert wird, sind vor allem dazu geeignet, die nervliche Konstitution unserer leiblich-seelischen Verfasstheit zu festigen bzw. zu unterstützen. Für die naturheilkundliche Verwendung werden nur die Blüten und die Blätter herangezogen, die geerntet und getrocknet aufbewahrt werden können. In der Regel bedient man sich hierzulande über den Fachhandel, der diese Droge z.B. in Apotheken samt guter Beratung anzubieten weiß. Die Heilkräuter sind ja generell ein Indiz dafür, dass der Schöpfer die Seinen nicht alleine lässt, sondern uns seine Hilfe in Form seiner Geschöpfe zur Verfügung stellt.

Passionsblumen-Tee

Bei nervöser Unruhe oder Erregungszuständen verschiedener Art kann man auf den Tee aus Passionsblumenkraut zurückgreifen. Die Zubereitung ist sehr einfach: 2 Teelöffel der Passionsblumendroge werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Schluckwiese trinken. Das erweist sich auch bei nervlich bedingten Magenkrämpfen als wirkungsvoll. Die Tagesmenge soll jedoch 3 Tassen nicht überschreiten. Passionsblume ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya