Die Verdauung fördern

27. Februar 2017

Mit dem Kümmel unterstützen

Solange der Fasching noch währt, ist es sicher en vogue, von dem zu sprechen, was gut mundet und dem Leben einen genüsslichen Touch verleiht. Immerhin soll man die Gaben Gottes schätzen und das eine oder andere auskosten. Der Appetit auf Essen und Trinken ist jedoch keine Selbstverständlichkeit. Im Echten Kümmel (Carum carvi) finden wir in dieser Hinsicht aber einen Verbündeten. Schon vor urdenklichen Zeiten haben die sesshaft gewordenen Menschen sich der Vorzüge des Doldenblütlers in Form seiner Samenkörner bedient. Durch sein kräftiges Aroma, das er u. a. den ätherischen Ölen verdankt, die sich als Wirkstoffe in dem Küchengewürz befinden, gibt er den Benutzern seit jeher genug Animation weiter, um sich seiner in kreativer Form zu bedienen. Und was wäre so manch knuspriger Braten, würde der Kümmel fehlen? Diese meine Feststellung besitzt gleichzeitig wie eine Münze zwei Seiten: die eine steht in Form des Genusses vor den geistigen Augen unserer Gaumen und die andere enthält durchaus Bedenken im Hinblick auf die Blut- und Leberwerte, die womöglich den diagnostizierenden Ärzten Runzeln auf die Stirn zaubern. Ich will jedoch an einem Tag wie heute nicht ins Moralisieren abdriften, sondern vielmehr auf eine Möglichkeit hinweisen, die nach der Fastenzeit oder nach einer überstandenen Krankheit sicherlich zum Tragen kommen darf. Will man nun in der an Garten- und Heckenfrüchten armen Zeit einen verdauungsfördernden Ansatz zurichten, so bleibt auf jeden Fall der Kümmel als das ganze Jahr über verwendbare Grundlage übrig.

Verdauungsanregender Ansatz

Von einem qualitätsvollen Kümmel nimmt man am besten 5 Esslöffel voll. Die Körner werden in einem Mörser leicht angestoßen bzw. zerdrückt, bevor man sie in eine leere Flasche füllt und darin mit 1 Liter guten Obstbrandes übergießt. Beides zusammen in einem mäßig warmen Raum 4 Wochen lang stehen lassen. Die während dieser Zeit verschlossene Flasche täglich einmal gründlich durchschütteln. Zum Abschluss den Schnaps filtrieren und noch einmal 2 bis 3 Monate im Keller lagern. Bei Verdauungsproblemen ganz kleine Mengen davon zu sich nehmen. Echter Kümmel ⓒ wikimedia.commons