Erinnerung an den Himmel

15. Dezember 2016

Der Sternanis unterstützt die Gesundheit

Viele Texte der Lieder, die sich über die Liebe auslassen, strapazieren dieses Bild: jemandem die Sterne vom Himmel holen zu wollen. Das mag wohl ein frommer Wunsch bleiben, denn viel besser scheint es mir, dass sich die leuchtenden Gebilde des Alls auf ihrem Platz befinden und sich bloß in Schlager-Zeilen auf unsere Erde zubewegen. Immerhin haben wir doch in der Pflanzenwelt etliche Symbole, die auf die Lichter am klaren Nachthimmel verweisen. So will ich diesmal aus einer derartigen Sammlung den Sternanis (Illicium verum) herausgreifen, der es von seiner Bezeichnung her nahelegt, eine besondere Form des Anis (Pimpinella anisum) zu sein. Das täuscht jedoch. In Wirklichkeit existiert eine eigene botanische Baumfamilie, eben die so genannten Sternanisgewächse, deren Vertreter vor allem in tropischen Zonen des Ostens angesiedelt sind. Die Früchte des Echten Sternanis sind es, die wir im Handel vorfinden und deren wir uns ruhig bedienen dürfen, um auch so manche weihnachtliche Köstlichkeit als Backware oder als Dessert auf dem Tisch geschmacklich aufzubessern. Die anscheinend einander widersprechenden Wirkkräfte dieses Gewürzes, das mit seinem Aroma dem Fenchel und eben dem namensgebenden Anis sehr nahe kommt, sind einerseits anregend und andererseits beruhigend. Das Erstgenannte betrifft u. a. die Sekretion des Magensaftes, der für eine gründliche und gute Verdauung verantwortlich ist. Zudem wird die Abgabe des Harns gesteigert, was wiederum eine gründlichere Abfuhr von schädlichen Stoffen aus dem Körper mit sich bringt. Und andererseits wirkt der Sternanis kalmierend auf die Nerven. Das ist in den Zeiten des Advents sicher mehr von Nöten, als uns das in unserem Innersten lieb und recht sein kann. Im Geheimen darf man sich ja denken, wenn man das asiatische Gewürz verwendet: heute hole ich mir, einem ans Herz gewachsenen Menschen oder einfach meinem Leib die Sterne vom Himmel! Immerhin ist doch auch der Sternanis eine Gabe des Schöpfers.

Gesundheitsfördernde Beigabe

Hier ein kleiner Tipp, der womöglich beim Sinnieren über das passende Würzen einer Speise hilfreich sein kann. Die Sternanis-Samen eignen sich durchaus als Beigabe zu Wurzelgemüse, Pflaumenmus oder im Ansatz von verschiedenen Likören. Bei Süßspeisen und dem saisonell vermehrt produzierten Backwerk kann der Sternanis ebenso mit von der Partie sein. Es kommt auch hierbei nach den Weisungen des Paracelsus auf die Dosis an, die durchaus keine hohe sein muss, um den Magen zu unterstützen und die Nerven zu stärken. Sternanis ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya