Heiß oder kalt?

7. Dezember 2016

Das Labkraut verschieden aufgießen

Gibt es ein Kraut, das bei allen gesundheitlichen Anliegen hilft? Auf eine derartige Frage antworte ich meistens differenziert. Die Pflanzen sind uns Menschen durchaus wesensverwandt, sodass daraus folgt, dass kein Gewächs alles vermag. Dennoch gibt es Kräuter, die vielseitig einsetzbar sind und eine breite Wirkpalette aufweisen, deren man sich je nach Bedarf bedienen mag. Schauen wir unter diesem Aspekt einmal auf das Echte Labkraut (Galium verum), das auch unter der Bezeichnung Gelbes Labkraut einen mehr oder weniger hohen Bekanntheitsgrad genießt. Mit seinen Inhaltsstoffen wendet sich das Gelbe Labkraut der Verdauung, sprich: dem Magen und Darm, den Nieren und der Haut zu. Trinkt man ab und zu einen mit diesem Kraut bereiteten Tee, fördert man überdies die Tätigkeit des gesamten Lymphdrüsensystems und stärkt auf eine milde und gleichzeitig wirkungsvolle Weise die Pfortadern. Damit finden wir annähernd eine sehr vielseitige Verwendung des Echten Labkrautes bestätigt. Nun lassen sich aber auch die einzelnen Wirkstoffe verschiedentlich hervorheben. Dabei ist natürlich die Art der Zubereitung ausschlaggebend. Beim herkömmlichen Heißaufguss kommt z. B. das in den Pflanzenteilen gespeicherte ätherische Öl zum Tragen. Dazu nimmt man 2 Teelöffel des getrockneten blühenden und zerkleinerten Krautes und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten unbedingt zugedeckt ziehen lassen, um die Verflüchtigung der ätherischen Substanzen hintanzuhalten. Dann abseihen und bei entsprechender Temperatur trinken.

Labkraut im Kaltansatz

3 Teelöffel des frischen oder getrockneten blühenden Krautes des Echten Labkrauts werden mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergossen. Das Ganze 1 Stunde lang stehen lassen. Dann auf den Herd stellen, erhitzen und lediglich 2 Minuten lang kochen lassen, bevor man den Topf von der Platte nimmt. Bis zum Abkühlen wiederum stehen lassen und zuletzt erst abseihen. Somit können sich die im Gewächs enthaltenen Gerbstoffe und die Kieselsäure so richtig entfalten. Das bewährt sich wiederum bei Leberleiden, bei Wassersucht oder Nierensteinen. Nicht mehr als 3 Tassen über den Tag verteilt trinken. Gelbes Labkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya