Eine Drainage legen

24. November 2016

Die Petersilie hilft entwässern

Historische Gebäude besitzen ein gutes Flair. Man fühlt sich in alten Gebäuden meist wohler als in reinen Zweckbauten aus Beton, Stahl und Glas. Gerade das Unregelmäßige und Urige hat seinen besonderen Reiz. Um nicht zu sehr in Schwärmen zu kommen, möchte ich aber ebenfalls die hohen Instandhaltungskosten historischer Bausubstanz in Betracht ziehen. Meist gilt es, diese zu entfeuchten und trocken zu halten, um größere Schäden zu vermeiden. Damit lande ich gleich bei einem Allerweltsgewürz mit Namen Petersilie (Petroselinum hortense), das auf den ersten Blick kaum etwas mit Denkmalpflege zu tun hat. Die Relation zwischen alten Mauern und der Heilpflanze liegt vielmehr in der Ableitung von überschüssigem Wasser. Unser Körper ist ein kompliziertes und wunderbares Gebilde, das mittels zahlreicher Verflechtungen und einem stetigen Austausch verschiedener Substanzen funktioniert. Aus dieser lebenserhaltenden Korrespondenz zwischen Organen, Drüsen, Muskeln und Nerven muss eben auch so manches aus- bzw. abgeleitet werden, damit es nicht zu beeinträchtigenden Stauungen kommt. Nun lässt sich dafür in extremeren Fällen die fachmedizinische Mithilfe nicht vermeiden. Man kann aber schon vorbeugend den Leib fit halten, indem man sich der Petersilie und ihrem Gehalt an Apiol, einem Bestandteil im ätherischen Öl derselben, bedient, um gleichsam wie bei einem alten Haus ebenfalls im Körper eine Drainage zu legen. Bei der Trockenlegung häuslicher Fundamente geht es ja auch darum, dass permanent Wasser abrinnen kann. Die Nieren sind es, die diesen Part für unseren Organismus übernehmen. So sollte man also im Hinblick auf die Stimulation derselben einen maßvollen Gebrauch der Petersilie nicht verachten, sondern vielmehr dankbar sein, dass es eine derartige Hilfe aus dem eigenen Garten für unsere Gesundheit gibt.

Petersilie für Niere und Gemüt

Man kann frische, gut gereinigte Petersilienblätter hernehmen, um sie klein zu zerschneiden. Davon nimmt man dann wiederum 2 Teelöffel voll und leert 1/4 Liter kochendes Wasser darüber. 15 Minuten zudeckt ziehen lassen, abseihen und hernach schluckweise trinken. Eine Menge von 2 Tassen pro Tag jedoch nicht überschreiten. Oder man schneidet ein paar Scheiben einer Petersilienwurzel ab und kocht sie einfach in der Suppe mit. Das wirkt harntreibend, appetitanregend und zusätzlich noch gemütserhellend. Petersilie mit Wurzel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya