Natürliche Sauberkeit

30. September 2016

Die Wurzel des Seifenkrautes finden

Kindheitserinnerungen an unbeschwerte Tage tun uns doch allen von Zeit zu Zeit einmal gut. Gewiss ist es nicht angebracht, dort haften zu bleiben. Dennoch dient es einfach der Festigung unserer Identität, Derartiges zu pflegen. Ich kann mir vorstellen, dass dort auch der Brauch des Suchens nach im Garten versteckten Osternestern auftaucht. Hatte man diese gefunden, war man eindeutig der Sieger! Vom nächsten Osterfest sind wir noch weit entfernt. Das hindert mich jedoch nicht, ein Heilkraut, konkret das Seifenkraut (Saponaria officinalis), in einen ähnlichen Zusammenhang zu stellen. Für die Erwachsenen kann nämlich der Herbst einige Rätsel aufgeben, die dem Brauchtum rund um das Fest der Auferstehung Christi ähneln. Gefärbte Eier sind in diesem Fall nicht das gesuchte Gut, sondern die Wurzeln der Gewächse. Im Sommer ist es ein Leichtes, des Seifenkrautes ansichtig und fündig zu werden, da diese Pflanze recht adrette und gut duftende Blüten als Bekrönung ihres Wuchses am jeweiligen Standort aufweist. Da aber nun der Winter näher rückt, ziehen sich viele Kräuter auf den Krafthort der Wurzel zurück, um ihren Bestand und ihr Überleben zu sichern. Entlang der Fluss- und Bachläufe breitet sich das Seifenkraut gerne aus. Im Garten weiß man ohnehin um seinen Standort und braucht daher nicht lange auf die Suche gehen. Wie schon der wissenschaftliche Name des Nelkengewächses kundtut, besteht der maßgebliche Inhaltsstoff des Seifenkrautes aus Saponinen. Für äußerliche Anwendungen kann man dieses Heilgewächs sicherlich bedenkenlos heranziehen, mit der Ausnahme, dass jemand allergisch auf den Kontakt mit derlei Substanzen reagiert. Also, nehmen wir das Seifenkraut gleich beim Namen. Es ist sicher nicht schlecht, die Haut mit synthetischen Waschmitteln sauber zu halten. Bedienen wir uns aber ebenfalls der Ressourcen der Natur, die es in manch verborgener Wurzel zu entdecken gibt.

Hautschonende Waschung

Dazu benötigt man im Herbst ausgegrabene, getrocknete und schließlich zerkleinerte Wurzeln des Seifenkrautes. Diese nimmt man und setzt sie je nach beliebigem Maß 3 Stunden lang in kaltem Wasser an. Danach nur erwärmen und ja nicht kochen. Mit dem Ergebnis, das bei der Anwendung ohnehin aufschäumt, gerade bei empfindlicher Haut ab und zu eine Gesamtkörperwaschung durchführen. Das tut der Körperoberfläche gut und somit dem ganzen Organismus. Seifenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya