Wenn es zieht und schmerzt

27. September 2016

Erleichterung für die Glieder durch Vogelbeeren

Fruchtgenuss an allen Ecken und Enden! – So könnte der Schriftzug eines Plakates lauten, der uns alle einlädt, den Reichtum der herbstlichen Natur auszukosten. Und man könnte sich an vielen Ecken und Enden auf den Fluren und im Wald ein Stelldichein gönnen, da jetzt eine Fülle an bunten Beeren Feldraine und Hohlwege schmückt. Unter ihnen sticht die Eberesche (Sorbus aucuparia) besonders hervor. Mit ihren kopfüber hängenden Fruchtschirmen stellt sie eine wahre Zier dar, die Gottes Hand persönlich geformt zu haben scheint, allein schon, um unsere Augen zu erfreuen. Obwohl man es ihnen aufgrund ihres herben Geschmackes vordergründig nicht zutraut, enthalten die Früchte der Vogelbeere, wie die Eberesche im Volksmund auch gerne bezeichnet wird, sehr viele Vitamine. Gerade um die Wende vom Monat September zum Oktober herum ist der Gehalt dieses gesundheitsfördernden Inhalts am höchsten. Die Schlussfolgerung daraus ist nur allzu logisch, dann ebenfalls zur Ernte der Früchte zu schreiten. Die Absichten hierfür können durchaus unterschiedlich sein. Seit eh und je ist der Brand aus den eingemaischten Vogelbeeren ein beliebtes Getränk, um damit ein feines Essen zu eröffnen oder es mit einem klaren Schluck abzurunden. Die roten Früchte eignen sich darüber hinaus gut zum Zubereiten eines Muses oder einer Marmelade. Sie können aber desgleichen für äußerliche Anwendungen aufbereitet und herangezogen werden. Nicht allzu wenige Menschen müssen mit Gicht und Rheuma samt den daraus resultierenden Schmerzen zurecht kommen. Obwohl sich die Behandlung derartiger Leiden als diffizil herausstellt, können begleitende Maßnahmen zumindest lindernde Effekte zeitigen. So gesehen sollte man es nicht unversucht lassen, angesichts des frischen Angebotes an Ebereschenbeeren das Folgende auszuprobieren.

Tinktur aus Vogelbeeren

Mit 1/2 Liter hochprozentigen Obstbrandes (ca. 70% Alkoholanteil) übergießt man eine Menge von 125 g reifer Beeren der Eberesche. In einem verschlossenen Glasgefäß setzt man beides zusammen 14 Tage lang an, um es abschließend abzuseihen, in einem Fläschchen abzufüllen und dunkel zu lagern. Wird man von Gicht- oder Rheumascherzen geplagt, so kann man 3-mal täglich 15 Tropfen dieser Tinktur mit einem Träger wie Zucker oder einen Löffel Joghurt zu sich nehmen, um eine Minderung der Leiden zu erzielen. Eberesche oder Vogelbeere ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya