Von außen an die Sache herangehen

26. August 2016

Tausendguldenkraut wirkt über die Haut

Wir leben in einer Zeit großer Gegensätze. Durch die Ströme der gegenwärtigen Migration, die durch Krieg, Terror und Gewalt ausgelöst wurden, erleben wir es auch hierzulande, wie ganz verschiedene Kulturen eher schlecht als recht aufeinandertreffen. Und so wird z. B. in der Werbung westlich-liberaler Provenienz der Körper mitsamt seiner Haut zu Markte getragen und andererseits begegnet man von Kopf bis Fuß Verhüllten, die ebenfalls zum Gegenstand heftiger Debatten werden. Aber bleiben wir ruhig einmal beim Äußeren. Das Echte Tausendguldenkraut (Centaurium erythraea) hat momentan gerade die Saison seiner vollen Entfaltung. Dort, wo es lichte und ruhige Stellen auf Waldschlägen und entlang der Forstwege gibt, siedelt es sich sehr gerne an. Dieses Enziangewächs ist ein äußerst bitterer Geselle, was jedoch aufgrund seiner pflanzlichen Verwandtschaft nicht weiter einen Grund zur Verwunderung bietet. In der Heilkunde, die zusammen mit Kräutern seit vielen Generationen gepflogen wird, sind es vor allem der Magen, die Leber und die Galle, die mit den Inhaltsstoffen des Tausendguldenkrautes beschickt wurden und werden, um im Falle eines Leidens Besserung herbeizuführen. Die erwähnten Organe danken es mit einer vermehrten Produktion ihrer verdauungsfördernden Sekrete, wenn sie mit der aufbereiteten Bitterpflanze in Berührung kommen. Es gibt darüber hinaus aber noch eine Möglichkeit, positiv mit dem Waldkräutlein, das in freier Natur übrigens unter Naturschutz steht, auf die Physis einzuwirken. Und hier ist es die Haut, die als Brücke fungiert, um die Wirkstoffe des Heilkrautes an den Körper weiterzuleiten. Zu diesem Behufe ist es auch möglich, die getrocknete Droge der Pflanzenteile zu überbrühen.

Körperpflege und Muntermacher

Bei Übermüdungszuständen kann man das Tausendguldenkraut mithilfe eines Aufgusses zubereiten. Entweder bringt man diesen dann als Badezusatz zur Anwendung oder es reicht oft schon, wenn es lediglich ein Fußbad ist, das herangezogen wird, um sich selbst mit Leib und Seele wiederum frischer zu machen. Übrigens lässt sich ebenfalls der Haarwuchs mit diesem Heilkraut fördern. Dazu überbrüht man eine Mischung von jeweils 5 g an Tausendguldenkraut und frischer Gartenkresse mit 1 Liter siedendem Wasser und lässt dies ca. 10 Minuten ziehen, ehe man ans Abseihen geht und die Kopfhaut mit dem lauwarmem Tee wäscht. Tausendguldenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya