Je nach Vorliebe

19. August 2016

Die Schafgarbe in Form eines Auszuges

Der Hohe Frauentag, das Fest Mariä Himmelfahrt also, ist schon wiederum Geschichte. Und damit auch der Brauch, die Kräuterbüscherl zu segnen und zu verteilen. In meiner Pfarre Harth waren in den Tagen zuvor zahlreiche emsige Hände zugange, um genügend Gebinde duftender Art bereitzustellen. Ich staunte nur so, mit welchem Enthusiasmus sich die Damen dabei ins Zeug legten. Dabei wurde auch das eine oder andere Gewächs eingebracht, das vielen neu war. Ein Kraut, das hingegen einen hohen Bekanntheitsgrad genießen darf, ist die Schafgarbe (Achillea millefolium). Und das nicht zu Unrecht. Sie kann dem menschlichen Organismus an vielen Stellen ihre heilvollen Dienste anbieten. Geht man über eine Wiese, erblickt man gar nicht selten den weißen Blütenschirm einer Schafgarbe. Dabei handelt es sich um ein Mitglied der großen Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae). Jetzt ist immer noch eine gute Zeit, das Kraut mitsamt den Blüten zu ernten. Die Pflanzenteile der Schafgarbe beinhalten Mineral-, Bitter- und Gerbstoffe und haben daher eine entzündungsmindernde und keimtötende Wirkung. Mit ihren Mineralstoffen wiederum stärken sie den Leib, und das ätherische Öl der Schafgarbe lockert so manche Krämpfe. Wer also selbst darangehen möchte, um sich die Schafgarbe für den Hausgebrauch aufzubereiten, kann dies mittels eines Auszuges tun, der auf zweierlei Art hergestellt werden kann. Gelegenheit der Anwendung sind dann nicht nur Hautkrankheiten oder Venenentzündung, sondern ebenso Leiden wie Kopf- oder Muskelschmerzen. Vielleicht lugt ja bei manchen der getrocknete Blütenkopf einer Schafgarbe aus einem gesegneten Kräutersträußchen heraus. Grund genug, um sich daran erinnern zu lassen, mit dem Kraut etwas anzufangen.

Schafgarben-Auszug

Mithilfe des frisches oder getrockneten Krautes der Schafgarbe lässt sich ein Auszug zubereiten, der entweder fetter – oder besser gesagt: öliger – Natur sein kann oder mithilfe eines alkoholischen Obstbrandes hergestellt werden kann. In beiden Fällen setzt man die Pflanzenteile 14 Tage lang in einem Verhältnis 1 : 4 (= Olivenöl oder Alkohol) darin an, seiht es schlussendlich ab, um es extra abgefüllt aufzubewahren. Dann hat man es beim Auftreten oben geschilderter Leiden bereits zur Hand. Schafgarbe ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya