Tierliebe in pflanzlicher Form

20. Juli 2016

Der Erdrauch für die häusliche Fauna

Wenn man eine Reise plant, die länger andauert, weil man z. B. den Urlaub auswärts verbringt, ist einiges zu bedenken. Während der Zeit der Abwesenheit soll sich jemand ums Haus kümmern, den Rasen mähen, die Post aus dem Briefkasten nehmen und vieles andere mehr. Ein großes Thema sind natürlich ebenso die anwesenden Haustiere, die zu ihrer Zufriedenheit versorgt werden müssen. Aber das gilt ohnehin das ganze Jahr über, also auch dann, wenn man mit ihnen den Ablauf der Tage teilt. Eine Pflanze, die sich rund ums Haus alleine fortbringt, ist der Erdrauch (Fumaria officinalis). Es handelt sich hierbei um ein Heilkraut, das eine eigene Gattung innerhalb der Familie der Mohngewächse bildet. Der Gewöhnliche Erdrauch ist in Europa und dem angrenzenden Asien weit verbreitet. Er wächst gerne auf mageren Böden entlang von Wegen und Halden und in der Nähe von altem Gemäuer. Das Heilkraut hat seinem wichtigsten Inhaltsstoff, dem Fumarin, den Namen verliehen, der dafür sorgt, dass vor allem bei uns Zweibeinern die Gallenblase ihre Tätigkeit besser aufnehmen kann. Zusätzlich wirkt sich die Heildroge positiv auf die Haut aus. Grundsätzlich ist jedoch der Erdrauch für Anwendungen rezeptpflichtig und erfordert ärztliche Begleitung. Für äußerliche Anwendungen kann man ihn aber durchaus heranziehen, wie etwa für Waschungen bei Hautbeschwerden, wofür man das Erdrauchkraut im Heißaufguss überbrüht. Und was für den Menschen von Nutzen ist, kann auch dem Tier weiterhelfen. Sehr leicht kann es vorkommen, dass sich unter so manchem Fell eine Hauterkrankung einschleicht, die für den Schützling sehr unangenehme Folgen haben kann. Die erste Adresse sind in diesem Fall natürlich die Veterinärmediziner, die ein kompetentes Diagnostizieren durchzuführen imstande sind. Als begleitende Maßnahme kann darüber hinaus auch die pflanzliche Hausapotheke ihren Beitrag leisten.

Waschung mit Erdrauch-Tee:

Mit 1 Liter kochendem Wasser überbrüht man ca. 25 bis 30 g frisches oder getrocknetes, zerkleinertes Erdrauchkraut und lässt es noch 15 Minuten zugedeckt ziehen. Danach abseihen und auskühlen lassen, ehe man bei Hauterkrankungen der Tiere mit dem Vorgang des Waschens beginnt. Leidet ein Haustier unter Verstopfung, so kann man kleine Mengen des Tees auch dem Tier als Getränk verabreichen. Erdrauch ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya