Ein heilvoller Baum

12. Februar 2016

Mit der Linde gute Perspektiven schaffen

Wir unterscheiden gerne diejenigen, denen wir Tag für Tag begegnen dürfen, und ordnen sie in zwei gedanklichen Schubladen ein: die Pessimisten und die Optimisten. Erstere sind sehr leicht auszumachen, da die Vorzeichen der Zeit ja nicht unbedingt positiv sind. Ein Optimist hingegen lässt sich nicht so einfach von einer depressiven Stimmung unterkriegen. Er zeigt immer noch genügend Gründe auf, die Hoffnung verleihen. Die Linde (Tilia) ist meiner Meinung nach auch so ein Baum. Sie trägt des Sommers allein schon durch die Form ihrer Blätter quasi unzählige Herzen an ihrer Oberfläche. Und wer würde nicht ihren betörenden Duft schätzen, der uns alle in den Bann zieht, sobald der Pflanzenriese in voller Blüte steht? Aus ihrem weichen Holz wiederum wurden seit jeher wundervolle Skulpturen geschaffen, zu denen bereits unsere Vorfahren ehrfurchtsvoll aufblickten. Viele unserer Zeitgenossen leiden unter einem hohen Blutdruck und suchen daher nach Möglichkeiten, davon erneut wegzukommen. Die Linde hat eine sehr entspannende Ausstrahlung. Gewiss treibt sie zwar den Schweiß aus den Poren, wenn man einen Tee trinkt, der aus den getrockneten Blüten aufgebrüht wurde. Bei einer äußerlichen Anwendung jedoch sorgt sie dafür, dass an der Hautoberfläche Spannungen abgeleitet und das Blut eine Unterstützung in der Bildung seiner Konsistenz erhält. Ein Produkt, das überdies von der Linde gewonnen wird, ist deren Holzkohle, die nicht nur zur Beruhigung einer verstimmten Verdauung herangezogen werden kann, sondern ebenfalls unserer Haut schmeichelt und somit dem ganzen Körper eine bessere Perspektive zu schaffen vermag, als dies genau entgegengesetzt in einem stressigen Alltag passiert.

Ein Bad mit Blüten und Holzkohle:

250 g getrocknete Lindenblüten werden zusammen mit 150 g pulverisierter Lindenholzkohle mit 3 Liter kochendem Wasser übergossen. 2 Stunden lang ziehen lassen. Dann den abgeseihten Tee dem Badewasser beifügen und 20 Minuten in der Wanne bleiben. Zuletzt nachduschen und die Haut mit einem naturreinen Öl einreiben. Das tut der Haut gut, entspannt und verleiht vor allem jenen, die unter einem hohen Blutdruck leiden, Wohlbefinden und Ausgleich. Ein solches Bad hat sich auch bei Venenentzündung bewährt. Lindenblüten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya