Der Wert einer Dekoration

14. Januar 2016

Latschenkiefern besitzen heilkräftige Nadeln

Stellen wir uns einmal vor, auf der Erde würde alles uns Bekannte existieren mit Ausnahme der Pflanzen. Diese Fiktion ergibt auf der Leinwand unserer Phantasie ein recht trauriges Bild. Unsere grünen Mitbewohner sind nicht nur lebensnotwendig, sie kleiden den ganzen Planeten in ein stetig sich erneuerndes Gewand. Zur Weihnachtszeit dürfen überdies die Nadelgehölze mit ihren Zweigen im Dekorieren der humanen Lebens- bzw. Arbeitsbereiche den Ton angeben. Gewiss wird dabei die Latschenkiefer (Pinus mugo) nicht so sehr herangezogen wie etwa die Tanne oder die Fichte. Aber dennoch finden sich hin und wieder Türgestecke und das eine oder andere Schaufensterdesign, die mithilfe von Kiefernästen auf sich aufmerksam machen und ihre Wirkung nicht verfehlen. Die Latsche wird auch Bergkiefer genannt, weil sie eben gerade mit den unwirtlichen Wetterbedingungen an der Baumgrenze besser zurechtkommt als ihre hochaufstrebenden Kollegen wie Rot- und Schwarzkiefer in seehöhenmäßig tieferen Lagen. Jetzt nach den Feiertagen werden nicht nur die Christbäume nach und nach entsorgt, es wird auch alles andere bereits für den kurzen diesjährigen Fasching gerüstet. So darf man sich angesichts dessen nach dem heilenden Wert der verschiedenen Nadelbäume mitsamt ihrem namensgebenden Grün fragen. Bei Tanne und Fichte fallen uns bestimmt gleich die Vorteile ein, die ihre Wipferln für unsere Atemwege mit sich bringen. Bei der Latschenkiefer kommt noch eine andere Wirkkraft hinzu. Diese bezieht sich auf den Magen, der sicherlich nach den vielen Feiertagen, an denen er ein üppiges Mahl nach dem anderen zu verarbeiten hatte, für eine stärkende Wohltat dankbar sein wird.

Latschen-Wein ansetzen:

Von der Latschen-Kiefer, die man in freier Natur vorfindet oder die als Ziergehölz im eigenen Garten gepflanzt wurde, nimmt man von ein paar Zweiglein die Nadeln herunter und trocknet diese. Nach jenem Vorgang gibt man 30 g der getrockneten und zerkleinerten Nadeln in 1 Liter naturbelassenen Wein, wobei dem Rotwein der Vorzug gegeben werden sollte. 10 Tage lang stehen lassen und dann abfiltrieren. Von dem derart angereicherten Wein kann man täglich bis zu 5 Esslöffel voll zu sich nehmen, um den Magen damit zu stärken. Latschenkiefer ⓒ Grafik von Prof. Emil Jaksch, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya