Ein Teppich voller Zuversicht

4. Januar 2016

Das Immergrün als Bodendecker und Hauttonikum

Das eben hinter uns liegende 2015 wurde von den Vereinten Nationen zum Jahr der Böden deklariert. Stichworte wie Dürre, Versalzung oder Verdichtung sind nur ein paar Aspekte, die eine berechtigte Sorge um das hervorrufen, was uns zu unseren Füßen umgibt und trägt. Ohne dementsprechende Erde gäbe es auch kaum Vegetation auf unserem Planeten. Pflanzen tragen in der Hauptsache dazu bei, dass Böden intakt und fruchtbar bleiben. Im eigenen Garten sorgt oft das Große Immergrün (Vinca major) oder seine Verwandtschaft, das Kleine Immergrün (Vinca minor) dafür, dass Flächen, die sich an schattigen Stellen befinden und weder als Rasen noch als Beet genützt werden, eine Schutzschicht in Form lebendiger Pflanzentriebe erhalten. So, wie der Planet Erde überall an seiner Oberfläche, die entweder in Form von Felsen steil aufragt, durch Meere und Seen von Wasser bedeckt oder an den Polarkappen einstweilen noch mit Eis überzogen und fortwährend der Erosion ausgesetzt ist, so verhält es sich im übertragenen Sinne auch mit unserer Haut. Diese sensible und verletzbare Grenzlinie zu unserer Umwelt hat ebenfalls vielfache Herausforderungen. In erster Linie bestehen diese durch die äußerlichen Gegebenheiten wie Sonneneinstrahlung, Atmosphäre und Feuchtigkeitsgehalt der Luft. Da jedoch die Hautzellen von unserem Organismus gebildet werden, reagiert unser physischer Limes genauso auf das, was von innen an ihn herangetragen wird. Die Rede ist von Ernährung oder Keimen und Infekten. Im Immergrün finden sich stärkende und reinigende Wirkkräfte, die man sich im Hinblick auf die Stärkung der Haut zunutze machen kann. Generell rate ich dazu, dieses Kraut lediglich für äußere begleitende Maßnahmen heranzuziehen. Eine innerliche Verwendung soll unter allen Umständen vermieden werden.

Immergrün-Tee als Wasch-Mittel:

Das ganze Jahr über kann man darangehen, im Garten frische Immergrün-Blätter zu ernten. Diese reinigt man und zerkleinert sie ein wenig. Danach übergießt man 2 Esslöffel davon mit 1/2 Liter kochendem Wasser und lässt den Aufguss 15 Minuten lang zugedeckt ziehen. Dann kann man mithilfe eines Waschlappens, den man im abgekühlten Tee tränkt, die Haut abwischen und ohne ein Handtuch abtrocknen lassen. Das bewährt sich vor allem bei unreiner Haut oder für die bessere Vernarbung bereits geschlossener Wunden nach Verletzungen oder Operationen. Kleines Immergrün ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya