Kaum Zeit zum Loslassen

21. November 2015

Das Gänsefingerkraut fördert die Lockerung

Ganz bewusst möchte ich heute die Frage stellen, ob jene, die sich vor Verantwortung und Arbeit mit Absicht drücken, wirklich zu beneiden sind? Gewiss ist durch eine derartige Lebenseinstellung das eigene Ränzlein womöglich gut geschnürt und versorgt. Doch sind solche Leute nicht gleichzeitig irrsinnig arm und inhaltsleer? Das totale Gegenteil wiederum führt dazu, dass man am Tun-und-Machen-Müssen krampfhaft zu hängen droht. In der Folge wird man betriebsblind. Das Gänsefingerkraut (Potentilla anserina) hilft uns, zwischen diesen beiden Polen der Gestaltung unserer irdischen Tage das Rechte zu entdecken und herauszufiltern. Wenn man dieses eher bescheidene Pflänzlein im Sommer auf der Wiese entdeckt, meint man kaum, dass es sich hierbei um ein Familienmitglied der Rosengewächse handelt. Durch seine Inhalte wie Bitter-, Schleim- und Gerbstoffe ist es auf vielfältige Weise für unseren Körper hilfreich und wirksam. Zusätzlich birgt sich im Gänsefingerkraut noch eine zusammenziehende Wirkung, die in weiterer Folge schmerzlindernd helfen kann. Durch verschiedene Umstände können sich in unserem Muskelapparat und in den einzelnen Organen krampfhafte Zustände vereinzelt und leider ebenso in regelmäßigen Abständen bemerkbar machen. Geht man derart gepeinigt auf die Suche nach einer Unterstützung, um lokal und allgemein wiederum lockerer werden zu können, so steht uns das Gänsefingerkraut, das auch Anserine genannt wird, zur Verfügung. In den Erfahrungen der angewandten Naturheilkunde weiß man schon seit Generationen um eine derartige Hilfe.

Krämpfe sachte lösen:

Manchmal kann Milch als Transportmittel von heilsamen Inhaltsstoffen mancher Pflanzendrogen dienen. Bei Krämpfen aller Art sollte man daher 2 Teelöffel voll getrocknetes und zerkleinertes Kraut des Gänsefingerkrautes samt 1 Esslöffel Fenchelsamen in 1/2 Liter Milch aufkochen. Danach gleich abseihen und das Ergebnis einnehmen, sobald es die dementsprechende Trinktemperatur erreicht hat. Durchaus ein paar Tage hintereinander wiederholen. Gänsefingerkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya