Eine Pflanze mit metallischem Klang

13. Oktober 2015

Das Eisenkraut schafft rote Wangen

Die Gewinnung von Eisenerz und dessen Verarbeitung hat in Österreich bereits lange Tradition. Davon künden nicht nur Regions- oder Talbezeichnungen, sondern auch die alljährlichen Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften. So sehr Eisen und seine Verarbeitungsvarianten unseren Alltag bestimmen, so wenig nehmen wir oft Kenntnis von der Pflanze, die nach diesem wichtigen Metall benannt ist. Das Echte Eisenkraut (Verbena officinalis) hat seit alters her bei unseren Ahnen eine große Bedeutung gehabt. Viele Mythen sind bestückt mit der hohen Wirk- und Heilkraft des Krautes, so dass wir davon ausgehen dürfen, dass die Verbene (= ein weiterer Name des Eisenkrautes) schon viele Jahrhunderte vor uns hoch im Kurs stand. Und in der Tat bestimmen in der Pflanze enthaltene Gerb- und Bitterstoffe die vielfältigen Verwendungsformen desselben bei Krankheiten und Leiden. Als Grundflüssigkeit unseres gesamten Lebens dürfen wir wohl das Blut ansehen. Auch dafür hat das Eisenkraut etwas übrig. Es kann viele Gründe geben, warum mit diesem Lebenssaft etwas nicht stimmt. Immerhin ist es darüber hinaus ein Katalysator, um die meisten Krankheitsherde aufspüren und diagnostizieren zu können. Wenn mit dem Blut oder generell mit dem Organismus etwas nicht stimmt, dann können wir das darüber hinaus an der Farbe unseres Gesichtes ablesen. Natürlich wünschen wir uns rote Wangen und eine gut durchblutete Haut. Doch oft geben wir uns ein eher blasses Äußeres, ohne das womöglich dezidiert zu wollen. Das Eisenkraut kann uns helfen, dagegen anzusteuern.

Weinansatz mit Eisenkraut:

Ein Gemisch aus folgenden getrockneten Kräutern wird als erstes folgendermaßen zusammengestellt: 2 Esslöffel Eisenkraut, 1 Esslöffel zerkleinerte Wurzel der Blutwurz, 1 Esslöffel Spitzwegerich und 1 Teelöffel Wermut. Dies wird in 1 Liter qualitätsvollem Rotwein 8 Tage lang bei Zimmertemperatur angesetzt. Dann abseihen und im Dunklen kühl lagern. Bei Bleichsucht und sichtbarer Blutarmut je 2 Esslöffel pro Tag davon einnehmen. Eisenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya