Dezente Formgebung

19. September 2015

Weißdorn dient auch der Haut

Landschaftsarchitekten und Gartenplaner leisten einen sehr wertvollen Dienst. Wenn ein neues Haus bezugsfertig ist, gehen viele daran, der angrenzenden Fläche auf eigenem Grund und Boden ein individuelles Gepräge zu verleihen. Bevor man hierbei mit seinem Latein am Ende ist, holt man sich vernünftigerweise jemand von außen, der kompetent und einfallsreich genug ist. Die Ergebnisse sind meist sehr ansprechend und erfreulich. Leider überwiegt dabei immer noch die Verwendung von Exoten aus ferner Herren Länder, so dass heimische Hölzer, wie z. B. der Weißdorn (Crataegus), das Nachsehen haben. Dabei weist gerade das Rosengewächs Weißdorn mit seinen Blüten und Blättern sowie des Herbstens in seinen roten Früchten eine besonders schmückende Ästhetik auf, die viel besser zu unseren Landstrichen passt als etwa Thujen oder Magnolien. Einen Aspekt, den ich all jenen, die einen Garten anlegen, sehr ans Herz legen möchte, sollte man auf jeden Fall bedenken. Da frage ich ganz bewusst, inwieweit für die heimische Tierwelt, angefangen von Insekten über Vögel bis hin zu den Vierbeinern eine Möglichkeit gegeben ist, mit der angepflanzten Flora zu korrespondieren und vielleicht sogar darin zu leben. Der Weißdorn ist sicherlich ein Gehölz, das den Bienen Nektar, den Vögeln Unterschlupf und Nahrung und Nützlingen wie dem Igel einen bergenden Platz zu bieten vermag. Ja, und die Hausbewohner – sprich: Mensch – denken in Verbindung mit Weißdorn an pharmazeutische Erzeugnisse, die vor allem den Kreislauf und das Herz unterstützen. Das ist auch richtig und gut so. Wenn jetzt die Weißdornbeeren angesichts des fortschreitenden Herbstes erröten, dann darf man mit diesen ebenfalls der Haut einen Gefallen erweisen.

Badezusatz Weißdornfrüchte:

Um sich der verjüngenden Formgebung der Haut zu widmen oder eine fettige Haut zu trimmen, kann man ein Bad nehmen. Der passende Zusatz wird folgendermaßen vorbereitet: 50 g frische oder getrocknete Weißdornbeeren werden in einem Mörser zerstampft und anschließend 2 Stunden lang in 1 Liter kaltem Wasser eingeweicht. Zum Abschluss kurz aufkochen und hernach gleich abseihen. Dem Badewasser beigeben und ca. 15 bis 20 Minuten in der Wanne bleiben. Weißdorn ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya