Eine „Jagd“ mit guten Folgen

5. August 2015

Dem Löwenzahn auf der Spur bleiben

Leider wiederholen sich Vorfälle wie jüngst anscheinend immer noch. Der Schlagzeilen waren viele zu lesen, in denen es um die Tötung des Löwen Cecil in Simbabwe ging. Berechtigterweise richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Großwildjagd, die lediglich das Ergattern einer spektakulären Trophäe fernab jeglicher verantwortungsvoller Hege zum Ziel hat. Bestimmt können wir den Jagdtrieb im Menschen nicht leugnen, wenn wir auf die vergangenen Jahrtausende unserer Präsenz auf Erden zurückblicken. Dennoch will ich diesen lieber verwenden, um den Pflanzen hinterher zu „pirschen“. Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) darf ruhig unser Interesse wecken. Gewiss ist es im Frühjahr ganz leicht, diesen auf Wiesen und Wegrändern zu erspähen. In voller Üppigkeit überdecken dann zumindest eine Zeit lang die goldgelben Blüten des bekannten Bitterkrautes die angesprochenen Standorte. Noch bevor diese Pracht in den zurückliegenden Monaten zur Geltung kam, gingen Kundige daran, die kleinen frischen Blätter zu sammeln und zu verarbeiten. Desgleichen geschah dies mit den noch geschlossenen Blütenknospen, die man ähnlich wie Kapern einlegen und als kulinarische Zutat verwenden kann. Jetzt, da sich die Sonne bereits gewendet hat und das Jahr voranschreitet, ist es schon schwieriger, auf den Löwenzahn zu treffen. Man muss ganz genau in der Wiese zu Boden blicken, um die eine oder andere Blattrosette von deren Umgebung zu unterscheiden und als das begehrte Kraut zu erkennen. Die Blätter des Löwenzahns lassen sich sicherlich das ganze Jahr über verwenden. Man achte jedoch, dass man nach relativ kleinen und zarten Exemplaren greift. Besser ist es noch, das bereits im Frühjahr eingebrachte Erntegut an Löwenzahn in der eigenen Hausapotheke ausfindig zu machen, um es für die eigene Gesundheit zu nutzen. In diesem Sinne wünsche ich allen, die sich durch meine Zeilen an den Löwenzahn erinnert fühlen, ein schmunzelndes Weidmannsheil!

Tee aus Löwenzahnblättern:

Um an die Pflanzendroge des Löwenzahns heranzukommen, kann jeder selbst rechtzeitig dafür sorgen, die Blätter an sauberen Standorten zu pflücken und zu trocknen. Gewiss lassen sich auch frisch geerntete Blätter für einen Tee verwenden. Immer wieder kann man sich eine Schale davon anrichten, um sie am Morgen und zwischendurch im Verlauf des Tages zu trinken. Der Löwenzahn regt nämlich die Tätigkeit der Drüsen an und stärkt in diesem Sinne vor allem die Bauchspeicheldrüse, die Leber sowie ebenfalls die Nieren. Löwenzahn ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya