Zwei enge Verbündete

15. Juni 2015

Salbei und Honig kombinieren

„Wenn du einen Freund suchst, gib dir Mühe, auch einer zu sein.“ – Diesen Spruch las ich vor einiger Zeit auf einem Kalenderblatt und konnte dem Inhalt dieses Satzes durchaus etwas abgewinnen. In Zeiten wie den unsrigen gilt es bereits als hohe Kunst, echte Freundschaften zu ermöglichen und durchzuhalten. Zu hoch sind ja oft die Erwartungen, die wir ineinander setzen, so dass ein Scheitern einer dauernden Kameradschaft von vornherein abzusehen ist. Dabei ist es doch meist so, dass gerade Gegensätzliches das jeweils andere gut ergänzen kann. Das gilt beim Menschen genauso wie bei heilsamen Gaben der Natur. Der Echte Salbei (Salvia officinalis) ist ganz nüchtern betrachtet eine Pflanze wie jede andere. Gewiss zeichnen sich seine Blätter durch ein herb-würziges Aroma aus, das man auch mit dem Geschmackssinn im Mund verkosten kann. Mit seinen Lippenblüten ziert der Salbei zudem den Ort, wo er wächst. Doch wer versucht, sich mit diesem Heilkraut anzufreunden, der wird dadurch reich beschenkt. Wann braucht man gute Freunde? Selbstverständlich dann, wenn es einem schlecht geht. Gleichzeitig ist wohl allen klar, dass gerade wahre Freunde die sonnigen Stunden des Lebens noch einmal um ein Vielfaches potenzieren können. Im Hinblick auf die stärkende Wirkung des Salbeikrautes hat diese Heildroge einen engen Verbündeten. Und das ist der Honig. In seiner Süße scheint er aufs Erste kaum mit dem Salbei kombinierbar zu sein. Doch erweist sich diese Zusammenarbeit bei genauerem Hinsehen als äußerst wertvoll und fruchtbar. Im Duo stärken sie alle, die sich mit den beiden einlassen und heben somit gleichzeitig das Selbstvertrauen ihrer „Kunden“. Wann ist es also ratsam, den Salbei und den Honig an seine Seite zu rufen? Überarbeitete Menschen, die nach einer Beruhigung suchen, können dies tun. Kopfarbeiter, die durch ihre anstrengende Tätigkeit kaum Appetit haben, dürfen es ebenfalls in Anspruch nehmen. Ganz aktuell aber sollten vor allem Schüler und Studenten nicht vor dem Salbei samt Honig zurückschrecken. Dies ist nämlich eine Möglichkeit, um besser mit Prüfungsangst zurechtzukommen. Und so wird es konkret gemacht:

Salbeitee mit reichlich Honig trinken:

1 Esslöffel voll getrockneter und zerkleinerter Salbeiblätter wird mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und dann 1 Esslöffel voll Honig gut in den fertigen Tee einrühren. Am besten nimmt man diesen stärkenden Trank 1/2 Stunde vor dem Mittagessen zu sich. Das kann ruhig bis zu 3 Wochen lang durchgeführt werden und bewährt sich als Stärkung für Kranke auf dem Weg der Besserung. Salbei ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya