Ein Dressing für die Haut

12. Juni 2015

Weil die Holundersträucher gerade blühen

Fast wäre mir danach, in Anlehnung an einen alten Schlager, ein Lied anzustimmen: „Wenn der weiße Holunder wieder blüht …“. Der eigentlich darin besungene weiße Flieder hat bereits seine Prachtphase hinter sich. Im Staffellauf der Blütensaisonen ist nun eben der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) an der Reihe, der aber seltenst dazu gebraucht wird, um in einem Strauß eine liebevolle Aufwartung zu gestalten. Bei Spaziergängen lässt er sich ohnehin kaum übersehen und „überriechen“, so hell sind seine Blütenschirme und so angenehm ist sein intensiver Duft. Wenn nun unsere Aufmerksamkeit derart angestoßen wird, dürfen wir diesen Impuls gleichzeitig aufgreifen und nach Möglichkeiten Ausschau halten, um die erfrischende Heilkraft der Holunderblüten für unsere Gesundheit zu verwerten. Aufgrund der höheren Temperaturen des beginnenden Sommers bleiben schützende und vor allem wärmende Kleidungsstücke vermehrt im Kleiderkasten, und die Haut bekommt dafür mehr Licht und Wärme zu spüren. Was so gesehen für viele zu den Vorzügen der heißen Jahreszeit zählt, kann wiederum anderen keine selbstverständliche Freude bereiten. Womöglich ist eine Entzündung oder eine Erkrankung der Haut dafür verantwortlich. So ist es nur recht, wenn am Holunderstrauch die Blüten den Hilfesuchenden zur Verfügung stehen. Gleichzeitig haben die fleißigen Bienen schon einen guten Teil an Honig in ihre Stöcke eingebracht, der ebenfalls in seiner Heilwirkung, die auch der Haut zugute kommt, nicht unterschätzt werden soll. Beim Essen steht hoffentlich reichlich Salat am Tisch, der gerade durch ein gutes Dressing zu einem wahren Genuss wird. Im übertragenen Sinne dürfen wir eine Marinade verwenden, um unserer Haut einen heilenden Dienst zu erweisen.

Holunderblüten, Essig und Honig kombinieren:

In einem qualitätsvollen Obst- oder Weinessig kann man in gleicher Weise wie viele bekannte Würzkräuter ebenso Holunderblüten ansetzen. Von einem derart gewonnenen Essig nimmt man 2 Esslöffel voll, mischt sie mit 1 Teelöffel Honig ab und verdünnt beides mit 1/8 Liter lauwarmem Wasser. Die so gewonnene Essenz lässt sich bei allen Arten von Hauterkrankungen als Einreibung gebrauchen. Schwarzer Holunder ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya