So wenig als möglich wegwerfen

6. Juni 2015

Das gilt für Lebensmittel wie für Bohnenschalen

Irgendetwas läuft nicht ganz richtig. Wenn wir auf die Mengen achten, die tagtäglich an Lebensmitteln entsorgt werden, ohne sie anscheinend zu brauchen, so kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vieles könnte man von vornherein verhindern, wenn man z. B. schon beim Einkauf eine abgespeckte Form des Wunschzettels mit nach Hause bringt. Aber Zeiten des Wohlstands waren schon immer Zeiten des Wegwerfens. Dafür gibt es genug archäologische Erkenntnisse von der Lebensweise der Hochkulturen. Ohne in einen Sparwahn zu verfallen, darf dennoch darüber nachgesonnen werden, wie man mit vermeintlichen Abfallprodukten in der Küche umgeht. Nur allzu oft haben sich Schalen, Kerne und Pflanzenteile als durchaus einsatzfähig für so manche Maßnahme der Phytotherapie erwiesen. Bei den Bohnen haben wir dafür ein ganz konkretes Beispiel. Es dauert durchaus eine Weile, bis sich die Trägerpflanze der Schotenfrucht emporgerankt und geblüht hat. Bei der Ernte wiederum kann man schon auf die grünen Bohnen zugreifen, um sie in der Küche zu verwerten. Einen Teil lässt man aber bis zur Reife gelangen, um die zur vollen Größe herangewachsenen Körner aus den Schoten zu holen. Mit dem Rest weiß man aber dann wirklich nicht mehr anzufangen, als sie auf dem Komposthaufen zu lagern oder zumindest in die Tonne für den Biomüll zu expedieren. Eine Alternative zu derlei Entsorgungsmöglichkeiten ist jedoch noch eine andere. Man trocknet dabei die Bohnenschalen, um sie in einem geeigneten Gefäß aufzubewahren. Sollte jemand dann mit Gicht oder Rheuma Beschwerden bekommen, kann gerade ein Abfallprodukt wie die Reste der Bohnenernte dafür sorgen, so manche negative Beeinträchtigung zu minimieren.

Tee bei Gicht und Rheuma:

Getrocknete Bohnenschalen werden fein säuberlich zerkleinert. 2 Teelöffel davon setzt man nun in 1/4 Liter kaltem Wasser für eine Dauer von 3 Stunden an. Danach aufkochen und sofort abseihen. Einen derart zubereiteten Tee kann man in der Menge von 2 bis 3 Tassen pro Tag schluckweise trinken. Das sollte aber nicht länger als eine Woche durchgeführt werden. Hernach empfiehlt es sich, die Bohnenschalen mit Löwenzahnwurzeln oder Zinnkraut auszutauschen, um keinen Gewöhnungseffekt zu erzielen. Der Tee wird auch hier auf dieselbe Weise zubereitet. Bohnenschalen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya