Abseits von Rosen und Flieder

20. Mai 2015

Die Ebereschen erfreuen Auge und Lunge

In vollen Zügen einatmen und die Luft anhalten! – Das fällt nicht schwer, wenn etwas in unserer Umgebung angenehm duftet. Sobald die Rosen ihre blühende Pracht entfalten, nehmen ja viele von uns ganz gerne eine Duftdusche entlang der Beete und Rabatten in den sommerlichen Parks und Gärten. Der Flieder hat ebenfalls in dieser Hinsicht seine Pflicht erfüllt und in vielen Räumen eine gute Atmosphäre geschaffen, in denen eine Vase voll mit seinen Zweigen die eigenen vier Wände schmückte. Momentan dürfen wir uns sicher nicht über einen Mangel an blühenden Bäumen und Sträuchern beklagen. Dennoch geraten da einige Gewächse unberechtigter Weise ins Hintertreffen. Gewiss ist es der Eberesche nicht unbedingt eigen, zur Zeit ihrer Blüte betörend zu duften. Die Nase muss sich eher schon daran gewöhnen, führt man eine Blütendolde der Vogelbeeren, wie die Eberesche (Sorbus aucuparia) auch genannt wird, in deren Nähe. Dieses Faktum aber tut der Tatsache, dass die weißen Blütenschirme auch heilende Kräfte besitzen, keinen Abbruch. Generell sei an dieser Stelle einmal mehr darauf verwiesen, dass die blühenden Pflanzenteile von sehr vielen Bäumen und Sträuchern herangezogen werden können, um damit einerseits Leiden zu begleiten und zu mindern und andererseits verschiedene Organe in ihrer Funktion zu unterstützen und zu kräftigen. Als Beispiele seien hier der Weißdorn, die Schlehen und eben die Eberesche als probate Lieferanten einer wirkkräftigen Pflanzendroge angeführt. Heute geht es mir vor allem um die letztere Art. Die Blüten der Eberesche können sehr wohl ganz frisch verwendet werden. Die Klugen bauen aber vor und schaffen sich auch für die Zeit jenseits der Vegetationsperiode eine Reserve, um diese dann gezielt einsetzen zu können. Vom Atmen war schon eingangs die Rede. Das soll sicher auch gut funktionieren, nachdem der wichtige Bereich unserer Bronchien und der Lunge durch einen Infekt geschwächt worden ist.

Ebereschen-Blüten aufgießen:

Im Falle eines Lungen- oder Bronchialkatarrhs kann man zur Maßnahme greifen, mittels dieser man 2- bis 3-mal am Tag eine Tasse Tee trinkt, der mithilfe von Ebereschen-Blüten angerichtet wird. 2 Teelöffel voll Blüten werden dabei mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Dieser Tee kann ruhig auch mit Honig gesüßt werden. Eberesche ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya