Bevor die Himbeeren Früchte tragen

6. Mai 2015

Die anderen Pflanzenteile nutzen

Momentan ist eine Expedition in die eigenen Gärten jedes Mal ein Erlebnis. Nicht nur, dass die Blüten der verschiedensten Gewächse den Augen einen wahren Rausch bereiten (der übrigens ohne Schädigung der Leber und des Kopfes vorüberzieht), sondern gleichzeitig beeindruckt das rasante Wachstum des Grases und der Baumtriebe unser Interesse. Wer jetzt noch nicht ganz konkret den Pflanzungsplan für die Beete, Bäume und Sträucher durchgeführt hat, dem läuft sicherlich die Zeit davon. Andererseits gilt es ja nun bereits zu warten. Vielerorts ist nämlich die Blühphase der Obstbäume und Beerensträucher schon vorüber. Nicht wenige werden sicherlich auch den wohlschmeckenden Himbeeren ein Plätzchen im grünen Paradiese vor der Haustür reserviert haben. Gerade bei diesen Früchten heißt es noch lange zu warten, außer es handelt sich um Sorten, die sehr früh reife Himbeeren ansetzen. Andere hingegen dürfen sich in den heimischen Wäldern umsehen, um die wilden Formen der herrlichen Köstlichkeiten zu lokalisieren. Um die angesprochene Geduld nicht zu sehr zu strapazieren, solange man noch den sommerlichen Tagen seine Sehnsucht schenken muss, kann man jetzt bereits einen gesundheitlichen Nutzen von den Himbeersträuchern in Anspruch nehmen, den man nur allzu leicht übersehen könnte. Bei kleinen und bekannten Kräutern erntet man ohnehin die grünen Pflanzenteile, um diese zu trocknen oder gleich frisch zu verwenden, um damit einen Tee zu kochen oder eine Speise zu würzen. Warum sollte genau das nicht auch bei den Himbeeren der Fall sein? Und in der Tat schenkt uns die praktische Erfahrungsgeschichte der Naturheilkunde unserer Vorfahren die Einsicht, dass ebenso das Grün der Himbeeren segensreich wirken kann. Für Jung und Alt steht diese Kräuterdroge gleichermaßen zu Verfügung.

Junge Himbeerblätter aufgießen:

Sowohl von den Gartensorten und als auch von der wilden Form der Himbeersträucher kann man die jungen Blätter samt den frisch austreibenden Zweigspitzen abzupfen und trocknen. In zerkleinerter Form nimmt man 2 Teelöffel davon, übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt den Aufguss 15 Minuten lang zugedeckt ziehen. Danach abseihen und schluckweise trinken. Dieser Haustee erweist gute Dienste bei Durchfall und Ermüdungserscheinungen. Er kann auch Kindern verabreicht werden. Himbeere ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya