Einfach nur zugreifen

11. April 2015

Die Gundelrebe ist lange schon startbereit

In der gesamten EU stellt die Produktion von Milch ein großes Thema der Landwirtschaft dar. Schließlich soll der Markt den Preis halten, damit die Bauern auch dementsprechend entlohnt werden können. In längst vergangenen Zeiten war man jedenfalls noch stolz darauf, wenn die gehörnten Wiederkäuer möglichst viel Milch lieferten. War dem nicht der Fall, griff man gerne zur Gundelrebe (Glechoma hederacea), um diese ganz frisch dem Futter für die Milchkühe beizumengen. Schon im Mittelalter erhoffte man sich dadurch einen besseren Ertrag im Melkeimer. Abgesehen davon wusste man jedoch ebenso um die Heilkräfte der Gundelrebe, die diese für den Menschen parat hält. Die krautige Pflanze wurde unter anderem auch als Erdefeu bezeichnet, da sie zahlreiche oberirdische Ausläufer besitzt und sich in ihrem Wuchs am Boden flächenmäßig weit ausbreitet. Bereits ab April kann man ihre blauvioletten Blüten entdecken, an denen man sofort ihre Zugehörigkeit zur Familie der Lippenblütler (Labiaceae) ablesen kann. In ihrer Wirkung regt die Gundelrebe den Stoffwechsel an, fördert die Verdauung und tritt überdies Entzündungen entgegen. Um es für den Hausgebrauch griffbereit zu haben, trocknet man die Pflanzentriebe nach dem Ernten rasch an der Luft und verstaut sie in gut schließenden Gefäßen. Wer noch keine Erfahrung mit diesem in seinen Standortbedürfnissen bescheidenen Kraut gemacht hat, kann zu allererst darangehen und einen Tee aus der Gundelrebe zubereiten. In der Küche ist es möglich, den Gundermann (= Gundelrebe) zusammen mit anderen Frühlingskräutern heranzuziehen, um eine schmackhafte Wildkräutersuppe damit zu kochen. Wie auch immer, jetzt findet man in der Natur vermehrt ganz gute und frische Angebote, die mithelfen, unsere Gesundheit auf Schwung zu halten oder diese wiederum herzustellen. Die Gundelrebe sollte auf jeden Fall mit von der Partie sein.

Tee aus Gundelrebe:

Mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrüht man die Menge von 2 Teelöffeln des getrockneten und zerkleinerten Krautes der Gundelrebe. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Eine ganze Palette von Leiden und Krankheiten kann damit begleitet werden: Magenverstimmung und Appetitlosigkeit, Husten und Verschleimung der Atemwege sowie Nieren-, Leber- und Gallenbeschwerden. Äußerlich lässt sich dieser Tee zudem als Mittel zum Waschen der Haut rund um Wunden verwenden. Gundelrebe ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya