Rachenputzer in flüssiger Form

28. März 2015

Den Odermennig zu Hilfe nehmen

Unlängst durfte ich in Kärnten für einige Tage Station machen, um meinen Dienst als Priester und als Kräuterpfarrer anzubieten. Konkret führte mich die Reise vom Waldviertel zuerst über Maria Saal nach Klagenfurt und dann ins Obere Drautal in den Pfarrverband Greifenburg. Beschenkt durch viele gute Begegnungen im Rahmen der Gottesdienste und Vorträge bin ich wohlbehalten wieder daheim angekommen. Die Autofahrt führte durch viele Tunnels, die mir immer wieder Bewunderung abringen. Ihre Instandhaltung ist ja letztendlich keine Kleinigkeit. In diesem Zusammenhang fällt mir heute auch der Odermennig ein. Dieses hübsche Rosengewächs braucht bis zum Wachsen und Erblühen noch einige Zeit. In seiner anmutigen Gestalt begleitet es des Sommers auch so manche Wege der Menschen, gedeiht dieses Kraut doch gerne entlang von Hecken, Zäunen und Waldrändern. Mit seinen Gerb- und Bitterstoffen ist ihm eine zusammenziehende Wirkung eigen, die sich schon unsere Vorfahren zunutze machten, um etwa die Verdauung dadurch zu unterstützen. Dieser Effekt lässt sich auch in haltbarer Form konservieren, indem man eine eigene Tinktur ansetzt und verwendet. Zwar ist es gut, dafür das frische Kraut heranzuziehen, dessen Kleinschnitt man in einem Obstbrand 14 Tage lang ansetzen soll, um ein derartiges Mittel herzustellen. Jetzt im beginnenden Frühling steht uns die getrocknete Pflanzendroge zur Verfügung, aus der sich wiederum ein heilkräftiger Tee aufgießen lässt. Luft, Nahrung und Flüssigkeit passieren auf ihrem Weg in den Körper beim Atmen, Essen und Trinken quasi den Tunnel unseres Mundes und des dahinter liegenden Rachens. Dieser Bereich ist nicht weniger bewundernswert als die oben angesprochenen straßenbaulichen Bergröhren. Und gleich diesen bedarf die Zone zwischen Lippen und Hals der säubernden Pflege. Als Spezialist hierfür erweist sich auf jeden Fall der Odermennig.

Tinktur und Wasser mischen:

Um ein adäquates Gurgelwasser für den Rachenbereich zu erhalten, mischt man am besten die Menge von 3 Esslöffeln alkoholischer Odermennig-Tinktur mit etwas lauwarmem Wasser. Damit gurgelt man mehrmals am Tag. Diese Maßnahme bewährt sich übrigens auch bei Zahnfleischbluten. In ähnlicher Weise lässt sich natürlich ebenso ein dementsprechend temperierter Tee aus getrocknetem Odermennig-Kraut verwenden. Odermennig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya