Den Darm etwas begreifen lassen

21. Februar 2015

Was Kraut und Konsorten möglich machen

Um ein Fasten recht zu gestalten, gilt es nicht nur Regeln im Hinblick auf die Ernährung strikt einzuhalten und zu beachten. Das kann man schon in der Bibel nachlesen. Zum Maßhalten beim Essen sollte daher auch ein Umdenken und Umkehren im Herzen vor sich gehen, das einem jeden Fastenden einen Neuanfang im Innern ermöglicht. So gesehen fällt es mir schwer, einen gar nicht wertschätzenden Vergleich zu zitieren, der das Fehlen des Verstandes zum Ausdruck bringen soll, nämlich: „Dem (oder der) ist das Hirn in die Hose gerutscht.“ Kraut und Bohnenfrüchte haben mit Intelligenz eher wenig zu tun. Dennoch – um meinen abschätzigen Satz zu strapazieren – darf man den Darm etwas „begreifen“ lassen. Im wahrsten Sinne des Wortes ist hier das Tasten gemeint, das die Wahrnehmung eines Gegenstandes zur Folge hat, wie wir es bei allen heranwachsenden Babys beobachten können, die keine Scheu haben, überall hinzugreifen. In unserer Ernährung, die nur allzu oft zu fein oder zu sehr gekocht und ohne Ballaststoffe den Mund passiert, gibt es so gesehen wenig „Begreifbares“ für den Darm. In vielen Gemüsesorten befinden sich aber Zell- und Faserstoffe, die auf positive Weise die Transporttätigkeit des sehr wichtigen Abschnittes unseres Verdauungstraktes stimulieren und gleichsam motivieren. Es hat also doch etwas mit Klugheit und vor allem mit Verantwortung zu tun, wenn wir unsere intelligente Aufmerksamkeit in Richtung Bauch lenken, um durch vorbeugende Maßnahmen Akzente für einen geregelten Stoffwechsel zu setzen. Im wöchentlichen Speiseplan dürfen diese Überlegungen ihren Niederschlag finden.

Im Winter die Verdauung fit halten:

Bevor das späte Frühjahr uns wiederum frisches Gemüse aus dem eigenen Garten beschert, sollten wir darauf achten, regelmäßig einmal pro Woche Kraut, Linsen, Kelch (= Kohl oder Wirsing) oder Bohnen zu essen. Dadurch wird die Peristaltik des gesamten Verdauungstraktes in einer vernünftigen Weise unterstützt und in Schwung gehalten. Zusätzlich unterstützt natürlich der Verzehr von qualitätsvollem Vollkornbrot und z. B. von Leinsamen dieses Anliegen. Krauthäuptel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya