Wachsam bleiben

1. Dezember 2014

Den Kopf mit Quendel stärken

Vielerorts wird nun im bereits eröffneten Advent die berühmte Bachkantate mit dem Titel des älteren Kirchenliedes „Wachet auf ruft uns die Stimme“ zur Aufführung kommen. Mich selbst beeindruckt dieses Werk je neu, wenn ich es mit meinen Ohren nicht nur hören, sondern auch miterleben darf. Die Wachsamkeit ist ja nicht nur eine religiöse Tugend. Jeder wirtschaftliche Betrieb braucht sie. Der Quendel (Thymus serpyllum) kommt, oberflächlich betrachtet, für diese Tugend kaum als Synonym in Frage. Er ist weder groß, so dass er weit auszublicken vermag, noch hat er ein lautes Organ, das ein Warnsignal abgeben könnte. Dennoch kann er auf seine Weise mithelfen, dass unser Organismus samt dem Intellekt nicht der Trägheit verfällt. Denn auf sonnigen und trockenen Wiesen hat der im Sommer Licht und Wärme gesammelt. In der Nähe des Quendels fühlen sich zusätzlich die emsigen Ameisen wohl, die gut organisiert und stets rege für den Erhalt ihres Volkes sorgen. Wenn man das Kraut des Feldthymians, wie das Heilkraut auch bezeichnet wird, z. B. zum Würzen deftiger Speisen mitverwendet, funktioniert die Verdauung besser. Wir wissen alle nur zu gut, wie reichliche und vorzüglich zubereitete Speisen das Blut Richtung Bauch lenken, so dass der Kopf es schwer hat, noch genug für sich in Anspruch nehmen zu können. Ein voller Magen studiert eben nun einmal nicht gerne (lat.: plenus venter non studet libenter). Vielseitig können aber auch die Ursachen dafür sein, wenn sich Schmerzen in der Gegend unseres Gehirns bemerkbar machen. Wer Kopfweh hat, dem fällt es zusätzlich schwer, sich den anstehenden Aufgaben mit der nötigen Wachsamkeit widmen zu können. Vielleicht ist eine Anwendung mit Quendel ein Angebot, um wieder klarer denken zu können.

Stirn- und Nackenauflagen:

Bei gelegentlichen Kopfschmerzen kann man ein Stofftuch verwenden, das man zuvor mit einem alkoholischen Auszug, der mithilfe des blühenden Quendelkrautes hergestellt wurde, tränkt. Am besten situiert man das Tuch an der Stirn oder im Nackenbereich. Gleichzeitig ist es wichtig, dabei ruhig sitzen oder liegen zu bleiben, damit diese Anwendung auch ihre erhoffte Wirkung erzielen kann. Quendel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya